Wieder über 11.000 Neuinfektionen in Deutschland - Was nun? Impfen schon 2020?

Wieder viele Neuinfektionen
Wieder viele Neuinfektionen Copyright Martin Meissner/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit dpa
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Das RKI verzeichnet an diesem Freitag eine sehr hohe Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Kommt der Impfstoff doch noch dieses Jahr?

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Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Freitagmorgen 11.242 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das sind leicht weniger als am Donnerstag. Doch RKI-Chef Lothar Wieler hatte diese Zahl als ernst eingestuft und eingestanden, dass die Nachverfolgung von Kontakten der Infizierten schon jetzt in einigen Gesundheitsämtern nicht mehr möglich sei.

"Bei 20.000 Neuinfektionen am Tag gerät die Lage außer Kontrolle“, meint der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, der "Rheinischen Post". In den Tagesthemen der ARD sagte er aber, das sei derzeit noch nicht der Fall. Wenn die Infektionszahlen weiter steigen, hält Montgomery aber auch einen zweiten Shutdown in Deutschland für vorstellbar. "Dann wäre es für Gesundheitsämter nicht mehr möglich, die Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen. Dann droht uns ein zweiter Lockdown, weil sich das Virus anders nicht mehr bremsen lässt."

RIKI-Chef Wieler unterstützt auch den Vorschlag des Virologen Christian Drosten, die Menschen sollten ein Kontakttagebuch führen. Oft könnten sich die Infizierten nicht daran erinnern, wann sie wen getroffen haben - und wer vor einer eventuellen Ansteckung gewarnt werden muss.

Immer wieder fordert Lothar Wieler die Menschen dazu auf, die AHA-L-Regeln - für Abstand, Hygiene, Alltagsmasken und Lüften - konsequent einzuhalten.

Impfstoff in Deutschland noch in diesem Jahr?

In einer Videokonferenz soll Gesundheitsminister Jens Spahn zu Wochenbeginn soll Bundesgesundheitsminister Jens Spahn - der inzwischen an Covid-19 erkrankt ist - der BILD-Zeitung zufolge gesagt haben, es könnte noch vor Ende des Jahres einen Impfstoff geben. Das Unternehmen Biontech aus Mainz - das wie mehrere andere Impfprojekte von der deutschen Regierung unterstützt wird - stehe dicht vor der Zulassung ihres Impfstoffes.

Laut der Bild-Zeitung von diesem Freitag hat das Gesundheitsministerium die Landesregierungen aufgefordert, bis zum 10. November die Adressen von Impfzentren anzugeben. Deutschlandweit sind offenbar 60 Impfzentren geplant.

Um die Wirksamkeit des Impfstoffs zu garantieren, müsse - wie Bild schreibt - der Impfstoff bei minus 78 Grad gekühlt werden. Das sei in den meisten Arztpraxen aber nicht möglich.

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