Dunkle Zeit ab heute Nacht um 3 - es wird weiter an der Uhr gedreht

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Zeitumstellung Copyright JOEL SAGET/AFP
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Von Kirsten Ripper mit dpa
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Am 24. Oktober 2020 endet die Sommerzeit in der EU. Die Uhren werden weiterhin umgestellt.

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In der Nacht von Samstag auf Sonntag (24. Oktober auf 25. Oktober) ist es wieder so weit: Es wird an der Uhr gedreht. Um 3 Uhr morgens MESZ (Mitteleuropäischer Sommerzeit) ist es dann 2 Uhr MEZ (Mitteleuropäischer Zeit). Wir alle können eine Stunde länger schlafen - aber die Nachtschicht dauert eine Stunde länger.

Die meisten Handys und automatischen Uhren stellen sich automatisch um - manche bleiben eine Stunde lang auf 3 Uhr stehen. Aber Ihre Armbanduhr oder den nicht elektronischen Wecker müssen Sie an diesem Wochenende eine Stunde zurückstellen.

Dunkle Tage mit Corona schlimmer?

Abends ist es dann früher dunkel. In Coronazeiten wird darüber diskutiert, ob die Europäerinnen und Europäer in diesem Herbst deprimierter sind als sonst und noch mehr unter den dunkleren Tagen leiden. Bisher haben sich viele Menschen lieber draußen getroffen, wo das Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken geringer ist. Das wird im Herbst und Winter schwieriger.

Im Gespräch mit France Info erklärte ein französischer Hausarzt, er fühle sich selbst niedergeschlagen, wenn es den ganzen Tag regne und er sich sage, dass das jetzt sechs Monate lang so weitergehe.

INA FASSBENDER/AFP
"Zeitfeld" des Künstlers Klaus Rinke in Düsseldorf Ende Oktober 2020INA FASSBENDER/AFP

Eigentlich hatte die EU 2018 ihre Bürger befragt, 4,6 Millionen machten bei der Abstimmung im Internet mit. Die Mehrheit entschied sich für ein Ende der Zeitumstellung. Im März 2019 votierten dann die EU-Abgeordneten für die Abschaffung des Wechsels von Sommer- und Winterzeit 2021.

Der damalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wollte es den einzelnen Staaten überlassen, ob sie sich für die Sommer- oder für die Winterzeit entscheiden.

Andere Themen in der EU sind wichtiger

Von EU-Diplomaten hieß es jetzt, das Thema werde während der deutschen Ratspräsidentschaft, die bis Ende Dezember geht, nicht mehr groß diskutiert. Es gebe sehr viele andere Themen, die drängender seien als die Zeitumstellung.

"Zeitinseln verhindern"

Die deutsche Regierung hat sich nach Angaben des Wirtschaftsministeriums noch nicht entschieden, ob sie eine dauerhafte Sommer- oder Winterzeit bevorzugt. "Aus Sicht der Bundesregierung ist es wichtig, Zeitinseln zu verhindern und einen harmonisierten Binnenmarkt zu gewährleisten", teilt das Ministerium mit.

In der EU gibt es drei Zeitzonen, die größte von ihnen, die der Mitteleuropäischen Zeit, reicht von Spanien bis Polen. Bei einer dauerhaften Sommerzeit würde es im Winter im Westen - aber auch im Nordwesten - des Kontinents erst am Vormittag hell. In Vigo an der spanischen Atlantikküste würde die Sonne am 21. Dezember dann erst um 10.01 Uhr aufgehen, in Brest in der französischen Bretagne um 10.07 Uhr und im norddeutschen Emden um 09.45 Uhr.

Vorerst wird also weiter an der Uhr gedreht - jeweils Ende Oktober und Ende Mârz.

Und diesen Ohrwurm werden wir jetzt nicht mehr los.

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