Corona-Gegner demonstrieren in Warschau - Duda infiziert

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Von Magdalena Chodownik
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In Polen wächst mit der steigenden Zahl an täglichen Corona-Neuinfektionen und Gegenmaßnahmen auch die Wut über die Regierung.

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In Polen wächst mit der steigenden Zahl an täglichen Corona-Neuinfektionen und Gegenmaßnahmen auch die Wut über die Regierung: GegnerInnen der Einschränkungen haben am Samstag in Warschau demonstriert - unangemeldet und mit mehr TeilnehmerInnen als erlaubt ist.

Pawal Tanajno ist einer der Anführer der Proteste. Für kleine Unternehmen sei die Situation tragisch, sagt er. Die Nachfrage sinke, denn den Menschen werde gesagt, sie sollten zu Hause bleiben, dass sie in Gefahr seien und Masken tragen sollten.

Mehr als 100 Festnahmen

Laut Polizei wurden mehr als 100 Protestierende festgenommen. Unter den Demonstrierenden waren neben UnternehmerInnen auch Rechtsradikale, ImpfgegnerInnen und VirusleugnerInnen. Sie habe sich in ihrem Bekanntenkreis und bei Freunden von Freunden umgehört, so eine Demonstrantin. Niemand sei krank.

Polen meldete am Samstag über 13.600 neue Corona-Fälle und 179 Tote, so viele wie noch nie zuvor. Gemessen an der Einwohnerzahl sind fast drei Mal so viele Menschen mit Covid-19 infiziert wie in Deutschland.

Angesichts der steigenden Zahl der täglichen Neuinfektionen seien am Samstag zusätzliche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus eingeführt worden, so ein Sprecher der Gesundheitsbehörden. Gaststätten wurden geschlossen und öffentliche Versammlungen auf fünf Personen beschränkt.

Auch Präsident Duda an Covid-19 erkrankt

ExpertInnen wie der Immunologe Pawal Grzesiowski rufen zur Befolgung der Regeln auf: "Was uns vor allem Sorgen macht, ist, dass täglich 500 bis 700 neue Patienten in den Krankenhäusern aufgenommen werden. Wir gehen davon aus, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist. Wenn wir aber so diszipliniert sind wie im März und April, können wir es schaffen, die Kurve innerhalb von zwei Wochen abzuflachen und das ist das Ziel."

Auch Polens Präsident Andrzej Duda ist an Covid-19 erkrankt, wie Samstag bekannt wurde. Unterdessen berichten ÄrztInnen, dass sich das Todesrisiko für PatientInnen mit anderen Krankheiten erhöht, da diese in Krankenhäusern teilweise nicht mehr behandelt werden können.

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