Drei Autobahnen in Hessen mussten komplett gesperrt werden, weil sich Aktivisten, die gegen die Rodung des Dannenröder Forst protestieren, von Autobahnbrücken abgeseilt hatten.
Viele Autofahrer in Hessen waren an diesem Montagmorgen genervt. Die Polizei hatte die Autobahnen A3, A5 und A661 komplett gesperrt, nachdem Umwelt-AktivistInnen auf Autobahnbrücken Abseilaktionen gestartet hatten. Am Wiesbadener Kreuz und zwischen Langen/Mörfelden und Zeppelinheim staute sich der Verkehr nach Angaben des Hessischen Rundfunks auf bis zu zehn Kilometern. In Offenbach-Kaiserlei behinderte der Protest auch den Straßenbahnverkehr.
Die Umwelt-AktivistInnen protestieren gegen den Ausbau der Autobahn A49, für die ein Teil des Dannenröder Forst gerodet werden soll, in dem seit etwa einem Jahr ein Protestcamp mit Baumhäusern errichtet wurde.
Die Polizei Mittelhessen erklärte, Sicherheit gehe vor. Deshalb seien die Autobahnen gesperrt worden. Am 13. Oktober 2020 war es nach einer Abseil-Aktion auf der A3 bei Wörsdorf am Ende eines Staus zu einem Unfall gekommen, bei dem ein 29-Jähriger schwer verletzt wurde.
Mehrere hessische Politiker kritisierten die Proteste. Die Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag in Wiesbaden schrieb auf Twitter: "Sehr traurig + erschütternd. Aus dem letzten Schwerverletzten haben die sog. #A49-Aktivisten leider nichts gelernt. Gerade legen sie wieder das komplette #RheinMainGebiet lahm."
Der stellvertretende Vorsitzende der SPD im hessischen Landtag Marius Weiß nannte die Aktionen "gefährlichen Irrsinn".