Jetzt auch Griechenland: 70% der Intensivpatienten in und um Athen leiden an Covid-19

Krankenhaus in Griechenland
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Von Foteini Doulgkeri
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"Wenn wir 4.000 Neuinfektionen pro Tag haben, wird das System damit nicht fertig." erklärt die Vorsitzende des Verbandes der Krankenhausärzte.

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In Griechenland verschärft sich die Coronavirus-Krise - in Krankenhäusern werden jetzt mehr als 1.000 Covid-19-Patientinnen und Patienten behandelt. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist auf mehr als 1.500 gestiegen.

Regierungschef Mitsotakis geht davon aus, dass Griechenland zwei Wochen hinter anderen Ländern zurückliegt und will in den kommenden Tagen neue Corona-Regeln ankündigen.

In der Hauptstadtregion Attika sind mehr als 70 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patientinnen und Patienten belegt.

Matina Pagonis, die Vorsitzende des Verbandes der Krankenhausärzte schlägt Alarm:

"Die Neuinfektionen steigen so stark, dass wir Studien zufolge bis Weihnachten täglich 4000 Fälle haben werden. Das wird das System nicht verkraften. Es ist unmöglich - wie sehr wir das System jetz auch nachbessern, selbst wenn die Ärzte ihr Möglichstes tun, wir werden wir nicht in der Lage sein, damit fertig zu werden".

Die hohe Zahl der an Covid-19 Erkrankten führt dazu, dass Patientinnen und Patienten mit anderen Leiden schlechter versorgt werden. Es wurden sogar Krankenhaus-Stationen geschlossen.

"Wir wollen Szenen wie im Ausland vermeiden"

Matino Pagonis erklärt, dass die schlimme Zeit nun anfängt: ''Jetzt beginnen die Monate mit anderen Infektionskrankheiten, November, Dezember und Januar werden wir die normale Grippe haben, die Gesamtsituation macht dann andere Operationen schwierig. Wir alle müssen sehen, was wir tun können um die Szenen, die wir im Ausland - in Europa und in Amerika - gesehen haben zu vermeiden, wo Ärzte entscheiden mussten, wer intubiert wird und wer nicht."

Das Horror-Szenario der sogenannten Triage - der Wahl der ÄrztInnen, wer behandelt werden kann und wer nicht, weil es nicht genug Betten oder Beatmungsgeräte gibt - hat weltweit unter MedizinerInnen tiefe Traumata hinterlassen.

Journalist • Kirsten Ripper

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