Diese Wähler hat Trump enttäuscht - Und kann Biden noch verlieren?

Joe Biden und seine Frau Jill bei der Stimmabgabe
Joe Biden und seine Frau Jill bei der Stimmabgabe Copyright Andrew Harnik/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von Stefan Grobe
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Euronews-Korrespondent Stefan Grobe hat mit Corinna Horst vom GERMAN MARSHALL FUND über die USWahl gesprochen. Welche seiner Wähler von 2016 hat Trump enttäuscht?

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In den Umfragen liegt Herausforderer Joe Biden weiterhin vor dem Amtsinhaber Donald Trump. Kann es bei der Wahl in der kommenden Woche doch noch eine Überraschung geben? Und warum sieht es schlecht aus für Donald Trump? Wer sind die Wählerinnen und Wähler, die der US-Präsident enttäuscht hat?

Euronews-Journalist Stefan Grobe, der lange Korrespondent in Washington war, hat mit Corinna Horst vom GERMAN MARSHALL FUND gesprochen.

Euronews: Die Umfragen sind seit Monaten stabil und sagen einen Wahlsieg Joe Bidens voraus. Was könnte denn aus Bidens Sicht trotzdem noch schiefgehen?

Corinna Horst, Vizedirektorin THE GERMAN MARSHALL FUND: Die Begeisterung für diese Wahl und auch für den Präsidenten ist ganz enorm groß unter den Trump-Wählern, während die Demokraten sich eher zurückhalten - und die Begeisterung für Biden ist nicht sehr hoch. Wir sprechen hier von 60 Prozent wirklich fanatischen Trump-Anhängern, die auf jeden Fall wählen gehen, während die, die hinter Biden stehen eher so um die 30 Prozent sind - und es geht darum dass diese auch wirklich wählen.

Wer sind die, die von Trump die Nase voll haben?

Euronews: Viele Kommentatoren sprechen ja in ersten Linie von einer Anti-Trump-Wahl. Wer sind denn die Wählergruppen aus Trumps Koalition, die jetzt von ihm die Nase voll haben?

Euronews
Corinna Horst vom GERMAN MARSHALL FUNDEuronews

Corinna Horst, Vizedirektorin THE GERMAN MARSHALL FUND: Es ist ja generell bekannt, dass die, die 2016 für Trump gestimmt haben, vorwiegend weiß, männlich und aus der Mittelklasse oder mit Arbeiter-Hintergrund - nicht unbedingt mit einem Hochschulabschluss - sind. Da kistallisieren sich zwei Gruppen heraus, die skeptisch geworden sind.

Das eine sind ältere Menschen, die sehr unzufrieden sind, wie der Präsident mit der Coronavirus-Pandemie umgegangen ist. Und das andere sind jetzt doch auch wieder weiße, Middle-Class-Frauen aus den Vororten, die ihn am Anfang gut fanden, weil er für Sicherheit und auch für Amerika einstand, die sich jetzt aber doch teilweise entfremdet haben. Teilweise sind sie enttäuscht, weil ihr eigenes kleines Unternehmen den Bach herruntergeganen ist, weil sie sich selber Sorgen machen um die Gesundheit ihrer Familie, die dann aber auch - wie ich gelesen und gehört habe - beunruhigt sind über die sozialen Konflikte, die sich jetzt ausgeweitet haben ïn den vergangenen Monaten.

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