Rekordwachstum in Europa - weil der Einbruch vorher so tief war

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Von su mit AFP, dpa
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Europas Wirtschaft konnte sich nach dem Corona-Einbruch wieder erholen. Laut Eurostat war die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal in der Eurozone um 12,7 Prozent höher als im Vorquartal. Der Rekord war allerdings nur möglich auf Basis des Konjunktureinbruchs zuvor

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Europas Wirtschaft konnte sich nach dem Corona-Einbruch des Frühjahrs wieder erholen. Laut Europäischer Statistikbehörde Eurostat war die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal in der Eurozone um 12,7 Prozent höher als im Vorquartal (EU + 12,1%). Das sind die stärksten Zuwächse seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995.

Allerdings: Der Rekord war nur möglich auf Basis des schweren Konjunktureinbruchs im Frühjahr (BIP im Euroraum im zweiten Quartal minus 11,8, EU minus 11,4 Prozent).

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Peter Altmaier, deutscher Wirtschaftsminister:

"Die Erholung steht ... unter dem Vorbehalt des Pandemie-Geschehens. Aber Ich bin sicher, dass wir mit den harten und einschneidenden Maßnahmen, die wir getroffen haben, und mit der Bereitschaft der Bundesregierung, diese Maßnahmen durch Hilfsmaßnahmen zu flankieren, eine tatsächliche, reale Chance haben, dieses Wachstum zu erreichen."

INFLATION

Die Inflation rutschte gleichzeitig ins Minus - die Verbraucherpreise fielen im Euroraum um 0,3 Prozent binnen Jahresfrist, so Eurostat (erste Schätzung), besonders wegen der Energiepreise (Jahresminus Oktober 8,4%). Die Europäische Zentralbank steuert eine Rate von knapp unter zwei Prozent – plus - als Idealwert für die Wirtschaft an.

ARBEITSLOSE

Die offiziellen Arbeitslosenzahlen in der Eurozone zeigen nach wie vor nur begrenzte Auswirkungen der Coronakrise - für September meldete Eurostat wie im Vormonat 8,3 Prozent Arbeitslosenquote, 0,8 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat. In der Europäischen Union (EU) sei die Entwicklung ähnlich.

"V" oder "W"?

Die weiteren Aussichten:

Im Vorjahresvergleich wiegt die Krise schwer, 4,3 Prozent weniger Wirtschaftsleistung im Euroraum als im Sommer 2019 (EU 3,9 Prozent weniger).

Und mau bleiben die Konjunkturaussichten: Viele Staaten in Europa haben in Reaktion auf eine zweite Corona-Welle beim öffentlichen Leben die Notbremse gezogen. Und die Experten diskutieren noch, ob die Wachstumskurven am Ende ausfallen wie ein "V" - oder doch wie ein "W".

su mit AFP, dpa

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