Covid-19-Alarm in der Schweiz: Pflegekräfte arbeiten infiziert - Lockdown in Genf

Krankenhaus in Lausanne
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Von Kirsten Ripper mit AFP
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Am schlimmsten betroffen ist weiterhin der Kanton Wallis - dennoch ist das Skigebiet in Zermatt offen. Genf zieht als erster Kanton Konsequenzen aus den weiter dramatisch steigenden Coronavirus-Zahlen.

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Wegen der weiter steigenden Zahl von Neuinfektionen mit dem Coronavirus gilt im Kanton Genf ab Montagabend 19 Uhr ein Lockdown. Alle Geschäfte bis auf Lebensmittelläden müssen geschlossen bleiben. Auch Friseure und Kinos machen dicht. Schulen und Kitas bleiben aber offen.

Schon vor Tagen hatte die Uni-Klinik in Genf Alarm geschlagen. Laut der Corona-Taskforce, die die Schweizer Regierung berät, werden Mitte November alle verfügbaren etwa 1.95 Intensivbetten im Land belegt sein. Eventuell könnte deren Zahl auf 1.400 aufgestockt werden - doch ob es dafür genug Fachpflegekräfte gibt, ist alles andere als sicher.

In Genf werden schon jetzt so viele Covid-19-Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern behandelt wie zum Höhepunkt der ersten Welle im Frühjahr.

Die Sorge um mangelnde Fachpflegekräfte machen sich Experten auch in Deutschland. Viele deutsche Kliniken meldeten freie Betten als verfügbar an, obwohl diese wegen des Personalmangels gar nicht wirklich einsatzbereit seien, sagte Christian Karagiannidis, der Sprecher des DIVI-Intensivregisters der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin im Interview mit WELT AM SONNTAG.

Schon jetzt sollen auf Anweisung der Kliniken im Kanton Aargau in der Schweiz positiv getestete Fachpflegekräfte weiterarbeiten, solange sie keine Symptome haben - wie der Schweizer Blick berichtet.

Auch in Zürich war eine mit dem Coronavirus infizierte Ärztin im Einsatz.

Zermatt im am schlimmsten betroffenen Kanton Wallis

Im Wallis liegt die 14 Tage Inzidenz sogar noch höher als in Genf - nämlich bei über 2.200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Die Tourismus-Behörde von Zermatt bestätigt, dass zur Zeit kaum Touristen vor Ort seien, deshalb gebe es sehr viel Platz.

So sagt Content- und Medien-Manager von Zermatt Tourismus, Simona Altweg, gegenüber Euronews:  "Alle unsere Betriebe verfügen über Schutzkonzepte, um die Gesundheit so gut wie möglich zu schützen. Erfahrungen zeigen auch, dass die Gäste sich sehr gut an die Schutzmassnahmen halten. Zermatt hat zudem das Privileg, über eine sehr weitläufige Bergwelt zu verfügen. Hier hat es sehr viel Platz an der frischen Luft, sodass man anderen Personen gut aus dem Weg gehen kann. Die Infrastruktur von Zermatt ist auf 35'000 Gäste ausgelegt (diese Auslastung erreichen wir in anderen Jahren an Neujahr). Momentan ist ein kleiner Bruchteil davon belegt."

Ein Luxushotel musste schon 10 Tage lang schließen, weil nach der Infektion einer Mitarbeiterin die anderen in Quarantäne waren. Ein Sessellift ist derzeit in Zermatt in Betrieb - auf der anderen Seite der Grenze in Italien ist das Ski-Resort von Cervinia nach dem Eröffnungswochenende wieder geschlossen worden.

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