Nach Anschlag in Wien: acht Verdächtige in U-Haft

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In Deutschland haben Ermittler mehrere Wohnungen junger Männer der Islamistenszene durchsucht, die in Kontakt mit dem Attentäter standen.

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Nach dem islamistischen Terroranschlag in Wien sind acht Verdächtige in Österreich in Untersuchungshaft. Die jungen Männer stehen im Verdacht, den Attentäter im Vorfeld unterstützt zu haben. Der Staatsanwaltschaft zufolge bestehe in allen Fällen Fluchtgefahr.

Außerdem will die österreichische Regierung härter gegen radikalislamische Moscheen vorgehen. Verdächtige Einrichtungen sollen geschlossen werden. Zuvor war bekannt geworden, dass der Attentäter zwei Moscheen in Wien besucht hatte: im Wiener Bezirk Ottakring und in Wien-Meidling. Dem Verfassungsschutz zufolge hat sich der Angreifer in diesen Moscheen radikalisiert.

Chef des Verfassungsschutzes muss gehen

Nach den Polizeipannen kündigte Innenminister Karl Nehammer außerdem personelle Konsequenzen im Wiener Landesamt für Verfassungsschutz an. Der in die Kritik geratene Leiter wurde in der Zwischenzeit abberufen. Ihm wird vorgeworfen, auf Hinweise nicht reagiert zu haben.

Demnach hatte der spätere Attentäter im Juli Kontakt zu Personen, die wegen Terrorvedacht unter Beobachtung des deutschen Verfassungsschutzes standen. Später hatte der 20-Jährige vergeblich versucht, sich in der Slowakei Waffen zu beschaffen.

Wohnungsdurchsuchungen auch in Deutschland

Ermittler untersuchten am Freitagmorgen Wohnungen weiterer Verdächtiger in Deutschland. Es handelt sich um vier junge Männer der Islamistenszene, die nicht tatverdächtig sind, aber in Kontakt zum Attentäter standen. Zwei von ihnen kommen aus Osnabrück. Die anderen Durchsuchungen fanden in Kassel sowie im Kreis Pinneberg Schleswig-Holstein statt. Zwei der Männer haben den späteren Attentäter offenbar im Sommer in Wien besucht.

Dieser tötete als Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat am Montagabend vier Menschen und verletzte mehr als 20 Menschen zum Teil schwer, bevor er durch Polizeischüsse starb.

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