Der designierte US-Präsident Joe Biden rief in seiner Siegesrede vor Anhängern die Nation zu Einigkeit auf.
Nach seinem Sieg bei der Wahl in den USA brach unter den Anhängern Joe Bidens im ganzen Land Jubel aus. So auch bei der Siegesrede des 77-Jährigen in Wilmington im US-Bundesstaat Delaware.
In seinem Wohnort trat er am Samstagabend (Ortszeit) zusammen mit der gewählten Vizepräsidentin Kamala Harris auf. Die 56-Jährige sprach in ihrer Rede von einer Zeitenwende. Die Amerikaner hätten sich mit der Wahl Bidens für Hoffnung, Einheit, Wissenschaft und Wahrheit entschieden, sagte sie.
Unsere Gegner sind nicht unsere Feinde
Harris wird nicht nur die erste Frau, sondern auch die erste Schwarze im Vizepräsidentenamt sein. Nach ihrer Rede rief sie den designierten US-Präsidenten Biden auf die Bühne.
Dieser rief in seiner Rede die Nation zur Einheit auf. Er sei als Demokrat gewählt worden, aber er werde der Präsident des ganzen Landes sein und genauso hart für alle arbeiten, die ihn nicht gewählt hätten, so Biden.
Der Demokrat Biden war am Samstag von Medien zum Gewinner im Rennen um das Weiße Haus gegen Amtsinhaber Donald Trump ausgerufen worden. Die Vereidigung ist für den 20. Januar geplant. Bidens Erfolg im Schlüsselstaat Pennsylvania besiegelte am Samstag Trumps Abwahl nach einer Amtszeit als Präsident. Biden kam am Ende einer tagelangen Zitterpartie über die Marke von 270 Wahlleuten, die für einen Erfolg erforderlich waren.
Viertägiger Wahl-Krimi
Mit Bidens Durchbruch in Pennsylvania ging ein Wahlkrimi zu Ende, wie ihn die USA in dieser Form noch nie erlebt hatten. Der Nachrichtensender CNN war am Samstag als erster kurz vor 17.30 Uhr deutscher Zeit mit dem Sieg Bidens auf Sendung gegangen - vier Tage nach der Wahl. Kurz darauf folgte dann auch die Nachrichtenagentur AP und die anderen Sender, inklusive Trumps Lieblingskanal Fox News.
In den USA ist es üblich, dass die Präsidentenwahl auf der Basis von Prognosen großer Medienhäuser entschieden wird - normalerweise noch in der Wahlnacht. Die amtlichen Ergebnisse kommen teils erst viel später. Wegen der Corona-Pandemie hatten Millionen Amerikaner dieses Jahr aber per Brief abgestimmt, weshalb sich die Auszählung der Stimmen hinzog.
Der US-Präsident wird nur indirekt vom Volk gewählt. Die Stimmen der Wähler entscheiden über die Zusammensetzung des Wahlkollegiums, das den Präsidenten dann im Dezember wählt. Für einen Sieg braucht ein Kandidat die Mehrheit der 538 Wahlleute.