Merkels Impfstrategie: "Bis dahin müssen wir mit Einschränkungen leben"

Kanzlerin Angela Merkel bei einer Pressekonferenz in Berlin am 2. November 2020
Kanzlerin Angela Merkel bei einer Pressekonferenz in Berlin am 2. November 2020 Copyright Michael Sohn/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews mit AP, dpa
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Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat am Sonntag in einer Videobotschaft die deutsche Strategie für die landesweite Impfung gegen das Coronavirus vorgestellt. Sie setzt auf eine feiwillige Teilnahme der Bevölkerung.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Grundzüge der deutschen Impfstrategie gegen das Coronavirus vorgestellt.

Dabei machte sie in einer Videobotschaft deutlich, einen Impfstoff zuerst für den Schutz des Gesundheitssystem und von Risikogruppen einsetzen zu wollen: "Wir haben die Hoffnung, dass recht bald die ersten Impfstoffe zugelassen werden. Dann wird natürlich noch nicht genügend Impftstoff zur Verfügung sein. Vor allem möchte ich auch noch mal darauf hinweisen, niemand wird gezwungen werden, sich impfen zu lassen, sondern das ist eine freiwillige Entscheidung. Die Frage, wer wird zuerst geimpft, die wird diskutiert mit der ständigen Impfkommission, mit der Wissenschaftsakademie Leopoldina und mit der Ethikommission. Aber ich kann glaube ich schon so viel verraten, dass ich sage, ganz vorne dran sind natürlich Pflegekräfte, Ärzte und Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören. Das sind dann allerdings schon recht viele in unserem Land."

"Mit Einschränkungen leben"

Die Impfstoffe sollen durch die Bundeswehr oder die Hersteller angeliefert und entsprechend des Bevölkerungsanteils an die Bundesländer verteilt werden.

Merkel erläuterte: "Das ist ja die zentrale Aufgabe, dass wir sozusagen die Bevölkerung insgesamt immun gegen das Virus machen wollen. Wir wissen aus anderen Epidemien, dass ungefähr 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung, die dann immun sind, sei es, dass sie die Krankheit selbst durchgemacht haben, oder aber durch Impfung, dass dann das Virus mehr oder weniger besiegt ist. Dann können wir auch alle Einschränkungen aufheben. Bis dahin müssen wir mit gewissen Einschränkungen, die uns das Virus auferlegt, noch leben."

Einem Bericht der BamS zufolge soll der Impfstoff in deutschen Kasernen zwischengelagert und dann an 60 Impfzentren geliefert werden. Der Ethikrat, die Impfkommission und die Leopoldina wollen an diem Montag eine gemeinsames Positionspapier zur Regelung des Zugangs zu einem Impfstoff vorlegen.

Infektionszahlen bleiben auf hohem Niveau

Für Deutschland erfasste das Robert Koch-Institut an diesem Sonntag 16.017 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Das waren rund 7.000 Fälle weniger als am Samstag. Allerdings melden die deutschen Gesundheitsämter Sonntags nicht alle Infektionen, sondern vereinzelt erst am Montag.

Die Zahl der Todesfälle, die mit Covid-19 in Verbindung gebracht werden, stieg bundesweit um 63 auf 11.289.

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