Waffenruhe in Bergkarabach: Moskau entsendet 1960 Friedenssoldaten

Russische Truppen bei der Verlegung nach Bergkarabach
Russische Truppen bei der Verlegung nach Bergkarabach Copyright AP/Russian Defense Ministry Press Service
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Von Euronews mit dpa
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Die russischen Truppen sollen die Feuerpause vor allem in der strategisch wichtigen Region Lachin überwachen. Sie sind mit einem Mandat über fünf Jahre ausgestattet.

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Die Präsidenten Aserbaidschans und Russlands, Ilham Aliyev und Wladimir Putin, sowie Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan, haben eine Vereinbarung über eine Waffenruhe in der Konfliktregion Bergkarabach unterzeichnet.

Der Deal sieht vor, dass Aserbaidschan die Kontrolle über Gebiete behält, die seine Truppen während des Konflikts besetzt haben.

Aliyev sagte im armenischen Fernsehen: "Ich freue mich, dieses historische Dokument unterzeichnet zu haben. Ich bin glücklich, dass wir in unser Heimatland, unser heimatliches Karabach, nach Schuschi, der Krone unseres Karabachs, zurückkehren und für immer in diesem Land leben werden. Danach wird uns niemand mehr aus diesen Gebieten vertreiben können."

Nach der Ankündigung kam es in der armenischen Hauptstadt Eriwan zu Ausschreitungen. Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan bezeichnete die die Einigung über die Waffenruhe als "unglaublich schmerzhaft": "Die Entscheidung wurde als Ergebnis einer Analyse der militärischen Lage und auf der Grundlage der Einschätzungen von Personen getroffen, die mit der militärischen Lage am besten vertraut sind. Wir müssen verstehen, dass unsere Armee gegen Terroristen, die zweite Armee der Nato und die Armee von Aserbaidschan gekämpft hat. "

"Armenien zahlte einen hohen Preis"

Die türkische Regierung bekräftigte ihre Unterstützung für Aserbaidschan. Außenminister Mevlut Cavusoglu erhob Vorwürfe gegen Armenien: "Armenien hat immer die Waffenstillstände gebrochen. Armenien wollte, dass der Krieg und die Kämpfe weitergehen. Armenien zahlte dafür einen hohen Preis."

Russische Friedenssoldaten sollen die Waffenruhe vor allem in der Region Lachin überwachen, die Armenien bis zum 1. Dezember an Aserbaidschan übergeben muss. Der sogenannte Lachin-Korridor verbindet die Hauptstadt Stepanakert mit Armenien.

Das russische Verteidigungsministerium entsendete an diesem Dienstag 1.960 Soldaten und umfangreiche Militärtechnik in die Konfliktregion. Sie sind mit einem Mandat über fünf Jahre ausgestattet.

Bergkarabach wurde von Armenien kontrolliert, gehört aber völkerrechtlich zu Aserbaidschan.

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