Mehr als eine Million registrierter Corona-Fälle in Italien

Vor einem Krankenhaus in Mailand
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Von Euronews mit ANSA
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Binnen 24 Stunden starben 623 Menschen mit Sars-CoV-2. In dieser Zeit wurden knapp 33 000 Corona-Neuinfektionen gemeldet, was die Gesamtzahl auf rund 1,028 Millionen Fälle steigen ließ.

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Italien hat die Schwelle von einer Million registrierter Corona-Fälle überschritten und einen neuen Höchstwert bei der Zahl der mit dem Coronavirus Gestorbenen erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch starben binnen 24 Stunden 623 Menschen mit Sars-CoV-2. In dieser Zeit wurden knapp 33 000 Corona-Neuinfektionen gemeldet, was die Gesamtzahl auf rund 1,028 Millionen Fälle steigen ließ.

Bereits am Dienstag war die Zahl der Covid-19-Opfer mit 580 innerhalb eines Tages so hoch wie seit über einem halben Jahr nicht mehr. Insgesamt starben in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern damit knapp 43 000 Menschen mit dem Virus.

Gewerkschaft der Pflegekräfte schlägt Alarm

Auch in diesem Herbst ist die Situation für das Medizinpersonal besonders schwierig. Viele Krankenschwestern und -pfleger meinen, dass das abendliche Klatschen an den Fenstern, um ihnen zu danken, nicht wirklich etwas gebracht hat.

Antonio De Palma, der Vorsitzende der italienischen Krankenpflegergewerkschaft Nursing up, geht von einer dramatisch hohen Zahl der Infektionen unter dem Pflegepersonal aus: "Die Prognosen unserer Daten sagen uns, dass im Dezember eine echte Gefahr für die allgemeine Stabilität des italienischen Gesundheitssystems besteht. Und im Süden droht die Situation zu explodieren".

Offiziell haben sich bis heute mindestens 50.759 Beschäftigte in Krankenhäusern infiziert. Allein in den vergangenen 30 Tagen waren es 17.042. Vom 8. bis 9. November gab es 921 Infektionen. Während der zweiten Welle des Virus wurden 33.717 Beschäftigte des Gesundheitswesens positiv. getestet.

Wenn sich der Trend der letzten Tage in Zukunft fortsetzt, könnte es am 15. Dezember mehr als 55.000 Infizierte im Gesundheitswesen geben, davon mehr als 25.000 Krankenschwestern.

Die neuesten Daten zeigen, dass in einigen Regionen bereits 70% der Intensivstation belegt sindt. Insgesamt sind fast 3.000 von etwas mehr als 7600 verfügbaren Betten besetzt. Italien stehe am Rande des Zusammenbruchs, und das Gesundheitssystem versage, meint der Gewerkschaftsvertreter.

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Die Triage der Patienten vor dem Krankenhaus in MailandAntonio Calanni/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved

Mehr schnelle Tests für Medizinpersonal

Die Gewerkschaft der Krankenschwestern und -pfleger fordert Massen-Schnelltests und die Einrichtung von Drive-In-Stationen. Ansonsten drohe eine katastrophale Lage.

Wenn die Pandemie nicht besser eingedämmt wird, gibt es Ende Dezember keine Betten auf Intensivstationen, meint der Vorsitzende der Gewerkschaft.

In Ligurien sind 50% der Intensivbetten belegt und im Aostatal 75%.

"Das Nachverfolgen und Isolieren positiv getester Personen." erklärt De Palma. "bleibt die einzige Waffe gegen das Virus. Seit Wochen wiederholen wir immer wieder, dass die Krankenschwestern bereit sind, dem Land zu helfen. Mit schnellen Tests konnten wir Tausende Infizierte "finden" und die Ausbreitung der Pandemie erheblich einschränken. Zu diesem Zweck können von den insgesamt 450.000 italienischen Krankenschwestern und Krankenpflegern freiberufliche Fachkräfte für diejenigen eingesetzt werden, die in den Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitssystems arbeiten, aber nicht in die belastenden Tätigkeiten der Krankenhauspflege involviert sind. Durch die Einrichtung von Drive-in-Stationen, wie es einige Städte bereits getan haben, wäre es möglich, ein landesweites Screening durchzuführen".

Die Einbeziehung der Krankenschwestern und -pfleger würde, so die Gewerkschaft Nursind up, die Arbeit der Gesundheitsstrukturen erheblich erleichtern und die Ausbreitung von Ansteckungen unter dem Personal verringern. Dadurch werde das Risiko eines Zusammenbruchs des Gesundheitssystems begrenzt.

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