"Fast perfektes Verbrechen" - 25 Jahre Haft für Mord an Ehefrau Alexia

Verurteilter verlässt Gericht in Vesoul
Verurteilter verlässt Gericht in Vesoul Copyright PATRICK HERTZOG/AFP
Von Kirsten Ripper mit AFP
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Der Prozess von Jonathann Daval hat in Frankreich viel Aufsehen erregt. Der 36-Jährige hatte seine Ehefrau getötet, aber zunächst den trauernden Witwer gespielt.

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An diesem Samstag ist Jonathann Daval im französischen Vesoul zu 25 Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er den Mord an seiner Ehefrau Alexia gestanden hatte. Der Prozess hatte in Frankreich viel Aufmerksamkeit erregt, denn der 36-Jährige hatte 2017 erklârt, Alexia sei nicht vom Joggen zurückgekommen. Er hatte sich an der Suche beteiligt und wochenlang den trauernden Witwer gespielt.

Die Bankangestellte Alexia Daval war im Oktober 2017 tot in einem Wald in der ostfranzösischen Region Haute-Saône gefunden worden.

Staatsanwalt Emmanuel Dupic hatte lebenslange Haft gefordert und von einem "fast perfekten Verbrechen" gesprochen. Der Angeklagte habe gelogen und seine Mitmenschen manipuliert - und er habe das gute Verhältnis zur Familie seiner Frau nicht verlieren wollen. Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass Jonathann Daval den Mord an seiner Frau geplant habe, weil Alexia ihn verlassen wollte.

SEBASTIEN BOZON/AFP
Jonathann Daval 2017SEBASTIEN BOZON/AFP

Die Verteidigung des Angeklagten sah die Lage anders - den Mord als nicht geplant.

Während des Prozesses entschuldigte sich Jonathann Daval bei Alexias Familie. Der Angeklagte erlitt vor Gericht auch einen Schwächeanfall und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Zuvor hatte Jonathann Daval seine sexuellen Probleme geschildert und erklärt, Alexia habe ihn gebissen, nachdem er sich geweigert habe, mit ihr zu schlafen.

Dann sei er ausgerastet, erklärte Jonathann Daval, er habe den Kopf seiner Frau gegen die Wand geschlagen - und sie gewürgt, damit sie aufhöre zu reden. Später habe er die Leiche im Wald versteckt.

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Isabelle Fouillot - die Mutter der ermordeten Alexia DavalSEBASTIEN BOZON/AFP

Besonders die Mutter des Opfers hatte sich von der juristischen Aufarbeitung eine Erklärung für den Tod ihrer Tochter versprochen. Sie wünschte dem Schwiegersohn einen "guten Aufenthalt im Gefängnis". Nach dem Prozess erklärte Isabelle Fouillot, das Urteil werde ihrer Familie helfen, das Leid zu verarbeiten.

Schon die Suche nach Alexia war in ganz Frankreich verfolgt worden. Der Staatsanwalt hatte das Gericht aufgefordert, sich nicht von dem Medienrummel beeinflussen zu lassen.

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