AstraZenecas Impfstoff gegen Covid: Ist weniger mehr?

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Von Nial O'Reilly
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Nachdem der Pharmakonzern einräumen musste, dass ein Teil seiner Studie fehlerhaft war, mehren sich die Zweifel an dem Impfstoff.

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Der britische Pharmakonzern AstraZeneca hat angesichts der Kritik an seinem Covid-Impfstoff eine zusätzliche Studie angekündigt.

Diese könne aber schneller als zuvor durchgeführt werden. Die Zulassung in Europa müsse daher nicht verschoben werden.

Kritik an fehlerhafter Studie

Zuvor hatte das britische Unternehmen einräumen müssen, dass ein Teil der bereits durchgeführten Studie fehlerhaft war.

Der Wissenschaftsredakteur Chris Smith des Podcasts "The Naked Scientists" erklärt:

Ursprünglich hätten alle Testpersonen zwei hohe Dosen des Impfstoffs bekommen sollen. Einige Probanden bekamen jedoch eine erste Dosis, die nur halb so hoch war.
Das sollte normalerweise kein Problem sein, wenn man testen will, ob etwas wirksam ist. Doch als die Daten analysiert wurden, stellte man fest, dass die Menschen auf die schwächere Dosis viel besser reagierten als jene, die zwei hohe Dosen bekommen hatten. Man spricht von einem "glücklichen Zufall".

Sollte sich das Ergebnis bestätigen und nicht nur eine statistische Ausnahme sein, bedeutet dies, dass der Impfstoff viel stärker wirkt als bisher angenommen.
Gleichzeitig unterminiert er das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Vakzin, denn die Menschen misstrauen der Schnelligkeit, in der der Impfstoff hergestellt wurde, und den Forschungen, die statt zehn Jahren zehn Monate dauerten. Daher gibt es mehr Menschen, die zögern.

Handelt es sich nicht um einen Fehler, ist die Wirksamkeit der schwächeren Dosis von AstraZeneca mit etwa 92 Prozent genau so hoch wie die der bereits entwickelten Impfstoffe von Biontech und Moderna.

Die Probanden, die von AstraZeneca eine stärkere Dosis erhielten, hatten demnach einen etwa 70-prozentigen Schutz, nicht an Covid zu erkranken.

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