Massenproteste in Eriwan: Opposition bringt Lynchjustiz ins Spiel

Massendemo in Eriwan: Nikol Paschinjan stand auch an diesem Samstag im Kreuzfeuer der Oppositionskritik.
Massendemo in Eriwan: Nikol Paschinjan stand auch an diesem Samstag im Kreuzfeuer der Oppositionskritik. Copyright Hrant Khachatryan/PAN Photo
Von Euronews mit dpa, AP
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Der Druck auf Nikol Paschinjan nimmt zu: Ein Ex-Regierungschef warnte den Ministerpräsidenten Armeniens vor Lynchjustiz, falls dieser im Amt bleiben wolle. Auch die einflussreiche apostolische Kirche beteiligte sich an den Oppositionsprotesten in Eriwan.

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**Mehrere zehntausend Menschen haben in der armenischen Hauptstadt Eriwan den Rücktritt von Regierungschef Nikol Paschinjan verlangt. **

Nach einem Marsch durch die Stadt kamen die Demonstranten zu einer Kundgebung zusammen. Sie werfen Paschinjan in Zusammenhang mit dem Friedensabkommen für Bergkarabach Kapitulation vor.

Ein älterer Demonstrant meinte: "Wir haben uns hier versammelt, um den Verräter Nikol Paschinjan loszuwerden. Er hat Armenien und Bergkarabach, ja, die ganze armenische Bevölkerung in Armenien und der Diaspora, betrogen."

An den Protesten beteiligten sich erstmals auch Vertreter der einflussreichen Armenischen Apostolischen Kirche.

"Die Bevölkerung wird ihn lynchen"

17 Oppositionsparteien haben sich bereits auf Ex-Regierungschef Wasgen Manukjan als Nachfolger für Paschinjan geeinigt. Der 74-Jährige möchte einige Bestandteile des Friedensabkommens neu verhandeln, und warnte während seiner Rede bei der Kundgebung in Eriwan:_ "Je eher er zurücktritt, desto besser. Wenn sich unsere Bewegung nicht durchsetzt, wird ihn die Bevölkerung lynchen. Unsere Bewegung ist die beste Möglichkeit, die Situation in Armenien auf eine ziviliserte Art und Weise zu ändern."_

Gedenken in Baku

In der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku wurde der Opfer des 44 Tage langen bewaffneten Konflikts um Bergkarabach gedacht.

Nach Regierungsangaben waren mindestens 2783 aserbaidschanische Soldaten gefallen. Über 1200 verwundete Soldaten würden noch behandelt. Das Ende des Bergkarabach-Konflikts will die Regierung am kommenden Donnerstag mit einer Militärparade feiern. Eingeladen ist der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.

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