Keine Regeln gebrochen? Aufschrei über Mitsotakis Radtour im Lockdown

Mitsotakis in Athen
Mitsotakis in Athen Copyright Louisa Gouliamaki/AP
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Von Euronews
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Das Büro von Griechenlands Ministerpräsident antwortet euronews, Mitsotakis habe beim Mountainbiken nicht gegen die Lockdown-Regeln verstoßen.

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Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat bestritten, gegen Corona-Regeln verstoßen zu haben, als er vor zehn Tagen beim Mountainbiken war. Ein Foto des Regierungschefs in Sportkleidung und ohne Maske ging in Griechenland viral. Neben Mitsotakis sind darauf vier andere Radfahrer am Gebirge Parnitha 45 Kilometer im Norden von Athen zu sehen. Die griechische Presse schrieb, der Ministerpräsident sei mit seiner Frau in die Region gefahren.

Die linke Oppositionspartei Syriza beschuldigte den Ministerpräsidenten, die Lockdown-Regeln gebrochen zu haben. "Sie verhalten sich, als würden Sie in einer anderen Welt leben"; sagte der Syriza-Vorsitzende und Ex-Regierungschef Alexis Tsipras im Parlament in Athen. Er beschuldigte Mitsotakis auch, nicht genug Verständnis für die Menschen aufzubringen, die ihre Wohnungen nicht verlassen sollten.

Bei Zuwiderhandeln gegen die Corona-Regeln gelten strenge Geldstrafen.

In einer Antwort an Euronews erklärte ein Pressesprecher des Ministerpräsidenten, dieser dürfe innerhalb des Region Athen unterwegs sein. "Während des zweiten Lockdown wurden die Regeln geändert und die Regierung erlaubt sportliche Aktivitäten und Spaziergänge im weiteren Umfeld, aber sie müssen auf die Wohn-Region beschränkt bleiben."

Zum ersten Mal seit 41 Tagen ist in Griechenland die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf unter 1.000 gefallen. Die Gesundheitsbehörden meldeten 904 bestätigte positive Tests sowie 101 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19. Insgesamt sind mehr als 3.000 Meschen in Griechenland an oder mit Covid-19 gestorben.

Am 5. November hatte Ministerpräsident Mitsotakis erklärt, die Corona-Regeln würden flexibler gehandhabt. In Griechenland sind  zur Zeit alle Läden außer Supermärkten, Apotheken und anderen lebenswichtigen Geschäften noch bis zum 14. Dezember geschlossen. Außerdem gilt von 21.00 bis 5.00 Uhr eine allgemeine Ausgangssperre. Ausgenommen sind Berufstätige, die vom Arbeitgeber eine entsprechende Bestätigung mitführen. 

Wer tagsüber einkaufen oder zum Arzt gehen will, muss per SMS darüber informieren. Die Schulen im Land werden - bis auf Kindergärten und Grundschulen - auf Online-Betrieb umstellen. Überall gilt Maskenpflicht.

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