Sachsen ab Montag im Lockdown - Querdenken-Organisator auf Intensivstation

Querdenken-Demo in Leipzig
Querdenken-Demo in Leipzig Copyright Sebastian Kahnert/(c) dpa-Zentralbild
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Von Euronews mit LVZ
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Wegen steigender Coronavirus-Neuinfektionen sind Schulen, Kitas und viele Geschäfte ab Montag in Sachsen geschlossen.

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In Sachsen werden ab Montag Schulen, Kitas und viele Geschäfte geschlossen. Damit reagiert die Landesregierung auf die dramatisch gestiegene Zahl an Neuinfektionen. Bürgerinnnen und Bürger dürfen sich nur noch im eigenen Landkreis und in einem Radius von 15 Kilometern bewegen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel will das gemeinsame Vorgehen wegen der deutschlandweit steigenden Infektionszahlen am Sonntagvormittag in einer Videokonferenz mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten beraten. Im Gespräch ist ein harter Lockdown - wohl aber erst nach Weihnachten.

An diesem Freitag hatte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer erklärt, es sei ihm klar geworden, dass nun "ganz andere, ganz klare, autoritäre Maßnahmen des Staates" nötig seien. Dafür erntete der CDU-Politiker viel Kritik, weil er sich noch vor wenigen Wochen ganz anders geäußert hatte.

Kretschmer wird von der Opposition und auf Twitter wegen seiner Äußerungen der vergangenen Wochen und von seinen Gesprächen - ohne Mund-Nasen-Schutz - mit Corona-Leugnern kritisiert.

Eine für diesen Samstag in Dresden geplante Demonstration der Initiative "Querdenken351" ist bleibt bisher verboten. Das entschied das Verwaltungsgericht der Landeshauptstadt an diesem Freitag. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Sächsischen Oberverwaltungsgericht in Bautzen eingelegt werden.

Mit-Organisator der Querdenken-Proteste von Leipzig auf der Intensivstation

Die Demonstration vom 7. November 2020 in Leipzig hatte für Aufsehen und für Kritik gesorgt, weil sich zwischen 20.000 und 40.000 Menschen in der Innenstadt versammelt hatten.

An diesem Freitag hat der Direktor der Uniklinik Leipzig, Professor Christoph Josten, bestätigt, dass einer der Organisatoren dieser Demonstration nach einer Coronavirus-Infektion auf der Intensivstation seines Krankenhauses behandelt werden musste. Bei der Protestaktion der sogenannten Querdenker hatte kaum jemand Masken getragen.

Zuerst hatte die Leipziger Volkszeitung darüber berichtet. "Einer der bekannten Querdenker, der in Leipzig demonstriert hat, wurde acht Tage später intubiert", sagte Josten.

Bei der Auflösung der Demonstration kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Mindestens 32 JournalistInnen wurden zudem von Protestierenden angegriffen. In Baden-Württemberg wird die Querdenken-Bewegung inzwischen vom Verfassungsschutz des Bundeslandes beobachtet.

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