Nach Shitstorm gelöscht: Geht Jens Lehmann unter die Corona-Leugner?

Jens Lehmann 2016
Jens Lehmann 2016 Copyright MATTHIAS BALK/AFP
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Von Kirsten Ripper mit dpa, Twitter
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Es hagelt Kritik. In den sozialen Medien vergleicht Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann die Sterblichkeit der Corona-Pandemie mit der "aggressiven Grippe 2017".

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Der ehemalige deutsche Nationaltorhüter Jens Lehmann ist inzwischen 51 Jahre alt. Seit 2019 ist der langjährige Torwart aus Essen Co-Trainer beim FC Augsburg.  Lehmann hat auch schon Fußballspiele im TV kommentiert.

An diesem Wochenende ist Jens Lehmann auf Twitter Trending Topic, aber nicht wegen seiner sportlichen Erfolge, sondern wegen einer Stellungnahme zur Coronavirus-Pandemie. 

Es hagelt Kritik gegen die Aussage Lehmanns, der die Sterblichkeit von Covid-19 in einem Tweet auf Englisch mit den Toten der "aggressiven Grippe 2017" vergleicht. Der Ex-Keeper schreibt: "In Deutschland hatten wir 2017 wegen einer aggressiven Grippe 23.000 Tote zu beklagen. Niemand hat das überhaupt zur Kenntnis genommen. Nun werden wir bald die gleiche Todesrate von 0,028% unserer Bevölkerung zu beklagen haben. Bleiben Sie sicher und positiv und haben Sie ein schönes Weihnachtsfest 2020;"

Im englischen Original hatte Lehmann geschrieben. "In Germany, in 2017 we had to mourn for 23.000 dead people because of an aggressive flu. Nobody even recognised this. Now we will have soon to mourn for the the same death rate of 0,028% of our population. Stay safe and positive and have a good Christmas 2020."

Tweet nach Shitstorm offenbar gelöscht

Diesen Tweet hat Lehmann nach dem Shitstorm am späten Samstagabend gelöscht. Aber zuvor hatten ihn diverse UserInnen schon geteilt.

Viele meinen, Jens Lehmann sei nun an die Corona-Schwurbler verloren.

Moderator Micky Beisenherz hält den gelöschten Tweet für 'mutig", doch die Antwort einer anderen Userin lautet einfach "dumm".

Im November hatte Jens Lehmann - ebenfalls auf Twitter - die unlogischen Hinweise der WHO kritisiert, die Sport empfahlt, während dieser drinnen vielerorts verboten war.

Im Oktober hatte der 51-Jährige Werbung für eine besondere Maske gemacht. Er versprach, die Einnahmen zu spenden.

Nach seiner Zeit bei Schalke 04 hatte Jens Lehmann beim AC Mailand gespielt, dann beim Schalke- Rivalen Dortmund. Von 2003 bis 20à8 war der Torhüter beim FC Arsenal in London.

Seit 1999 ist der Sportler mit der Grundschullehrerin Corinna verheiratet, die einen Sohn mit in die Ehe brachte. Das Paar hat noch zwei gemeinsame Kinder.

In Augsburg, wo Lehmann derzeit tätig ist, hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann an diesem Samstag Ausgangsbeschränkungen in Kraft gesetzt. Alle dürfen die Wohnung oder das Haus nur noch aus einem "triftigem Grund" verlassen. Dazu zählt Arbeiten, Schule oder Weg zur Kita, Treffen von maximal 5 Personen, Einkaufen, aber auch Sport.

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