In Libyen festgehaltene Fischer nach drei Monaten zurück in Sizilien
18 Fischer aus Sizilien, die 108 Tage lang von General Khalifa Haftar in Libyen festgehalten worden waren, sind zurück in ihrem Heimathafen. Familien und Verwandte empfingen sie in Mazara del Vallo auf Sizilien. Ihre beiden Boote waren am 1. September von Haftars Streitkräften beschlagnahmt worden. Diese kontrollieren den Großteil Libyens mit Ausnahme der Region Tripolis.
Salvatore Quinci, Bürgermeister von Mazara del Vallo:
“Heute ist der Tag des Feierns ohne Beschuldigungen und Polemik. Ab morgen müssen wir eine neue Etappe eröffnen. Wir brauchen die Europäische Union als Architekt einer neuen Wirtschaftspolitik in diesem Bereich des Mittelmeers.”
BÜRGERKRIEGSLAND UND GEOPOLITIK
Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte und Außenminister Luigi Di Maio waren nach Bengasi geflogen, um die Freilassung der Fischer zu bewirken.
General Haftar ist seit Mai 2014 militärischer Befehlshaber der Libysch-nationalen Armee der in Tobruk residierenden libyschen (Gegen-)Regierung des Abgeordnetenrates. Diese kontrolliert den Großteil Libyens mit Ausnahme der Region Tripolis unter der international anerkannten offiziellen "Regierung der Nationalen Übereinkunft" ("Government of National Accord", GNA), unterstützt von der Türkei, der ehemaligen Kolonialmacht Italien und Katar.
Haftar gilt als eine der Schlüsselfiguren im zweiten Libyschen Bürgerkrieg. Neben Russland, China und Saudi-Arabien gelten vor allem Ägypten und die Vereinigten Emirate, beide entschiedene Gegner aller Spielarten des Islamismus, als engste Verbündete Haftars.
Sizilien ist rund 500 km Luftlinie von der libyischen Küste entfernt.
su mit Anadolu, EBU