"Ora et labora": Spanische Mönche als Vorbild im Lockdown

Kloster Nuestra Señora de la Oliva
Kloster Nuestra Señora de la Oliva Copyright Euronews Screenshot
Copyright Euronews Screenshot
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Als die spanische Regierung wegen Corona den Lockdown anordnete, holte sich manch einer Rat bei den abgeschiedenen Mönchen. Der lautet ganz einfach: " "Halten Sie sich an ein geregeltes Leben!"

WERBUNG

Im Kloster Nuestra Señora de la Oliva in Navarra in Nordspanien scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Dabei hat das 1134 gegründete Zisterzienserkloster im Verlauf der Jahrhunderte schon vieles erlebt. Kriege, Invasionen, auch Epidemien.

Am Leben der Mönche hat das bis heute nichts geändert. Ein strikt geregeltes Leben, das Gott und der Arbeit gewidmet ist - Ora et labora - dem Garten, dem Weinberg und dem Chorgesang.

Als die spanische Regierung wegen Corona den Lockdown anordnete, holte sich manch einer Hilfe bei den abgeschiedenen Mönchen, berichtet Pater Javier, Abt des Klosters.

"Halten Sie sich an ein geregeltes Leben. Legen Sie einen Zeitplan fest"

Sein Rat: "Halten Sie sich an ein geregeltes Leben. Legen Sie einen Zeitplan fest. Wann Sie aufzustehen und ins Bett gehen. Wir nehmen die Mahlzeiten zu denselben Tageszeiten ein. Wir arbeiten in den Räumen, die normalerweise für Arbeit und Studium vorgesehen sind. Das gilt auch für Menschen, die zu Hause arbeiten - und sich mehr der Familie widmen müssen."

Der Neujahrstag ist ein Tag wie jeder andere im Kloster von La Oliva. Die Mönche beten, arbeiten und meditieren - über das Leben und Gott. Genau das macht Pater Gregorio, 85 Jahre alt und in Topform, am liebsten über den Dächern des Klosters.

"Wir müssen die Gegenwart genießen. Sie ist ein Geschenk, das man erhalten hat. Ich werde weiterhin dankbar dafür sein. Wenn ich nicht optimistisch und nicht positiv, dann ist es ein Misserfolg".
Pater Gregorio
Mönch

Trotz aller Abgeschiedenheit informieren die Mönche auf der Webseite des Klosters über ihr ganz besonderes Leben, auch mit einem Video, das Einlicke gewährt in den Klosteralltag.

Die vierzehn Mönche, die derzeit im Kloster La Oliva leben, gehören zur vorrangigen Impfgruppe in Spanien und werden am 20. Januar ihre erste Impfdosis erhalten, eine weitere drei Wochen später.

Für ein glückliches Leben in Abgeschiedenheit - ohne Virus.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Mont-Saint-Michel: Stille statt Touristen auf der Klosterinsel

Spanien: Zahl der Covid-19-Fälle steigt stark an

La Tomatina: Absurde Lebensmittelverschwendung in Spanien