Julian Assange: Die tragische Geschichte eines Whistleblowers

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Von Frank Weinert
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Wird Julian Assange an die USA ausgeliefert? Ein britisches Gericht entscheidet am Montag über die Auslieferung des Wikileaks-Gründers. Doch wer ist Julian Assange eigentlich?

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Wird Julian Assange an die USA ausgeliefert?

Am Montag sollen britische Richter über den US-Auslieferungsantrag für den Wikileaks-Gründer Julian Assange entscheiden. Er wurde mit seinen Enthüllungen von Geheimdokumenten zur Zielscheibe der amerikanischen Politik und Justiz. Doch wer ist Julian Assange eigentlich?

Es waren die Vergewaltigungsvorwürfe in Schweden, die zuerst dazu führten, dass die dortigen Behörden einen internationalen Haftbefehl ausstellten. Assange - in London lebend - hatte stets behauptet, die Behauptungen seien "ohne Grundlage" und schwedische Beamte handelten als Handlanger für Washington.

Fast zwei Jahre lang kämpfte er gegen seine Auslieferung an Schweden und brachte seinen Fall bis vor den Obersten Gerichtshof Großbritanniens: "Ich bin in keinem Land wegen eines Verbrechens angeklagt worden. Trotzdem ist der Europäische Haftbefehl so restriktiv, dass er britische Gerichte daran hindert, den Sachverhalt zu prüfen."

Großbritanniens höchste juristische Instanz entschied gegen den Wikileaks-Gründer. Angesichts der Auslieferung suchte er 2012 Zuflucht in Londoner Botschaft von Ecuador: "Ich danke Präsident Correa für den Mut, den er gezeigt hat, indem er mich beschützte und mir politisches Asyl gewährte."

Dort blieb Assange etwa sieben Jahre, setzte seine juristischen Kämpfe fort, war schließlich aber auch nicht mehr willkommen bei seinen Gastgebern, die ihn am Ende aufforderten zu gehen. Sein Aufenthalt endete dramatisch und kontrovers, als die Polizei die Botschaft betrat und ihn verhaftete.

2019 stellte Schweden die Ermittlungen gegen Assange ein. Sein Hauptaugenmerk lag nun auf dem Kampf gegen das US-Auslieferungsersuchen. Der Gesundheitszustand des Whistleblowers, der wegen Verstoßes gegen seine Kautionsauflagen in Großbritannien inhaftiert wurde, verschlechterte sich Berichten zufolge. Während des gesamten Prozesses blieb er standhaft und behauptete bis zum Schluss, er habe nichts Unrechtes getan.

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