Mode: Secondhand und Flicken ist in

Mode: Secondhand und Flicken ist in
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Von Jaime Velázquez
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Während der Coronakrise ist der Handel mit Secondhand-Mode enorm angewachsen.

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Der Kleiderschrank ist voll. Zu voll. Die Spanierin Virginia Sanz hat eine Art und Weise gefunden, Platz im Kleiderschrank zu schaffen, Geld zu verdienen und sich etwas Neues zu kaufen.

Virgina Sanz sagt: "Ich kaufe und verkaufe im Internet. Das ist leicht, ein einfacher Weg, Kleider loszuwerden und mir etwas Neues zu leisten. Von dem Geld, das ich verdiene, kaufe ich mir wiederum neue Klamotten. Das hilft auch der Umwelt und außerdem denke ich immer, ich kann jemanden glücklich machen, dem mein Kleidungsstück gefällt. Das baut mich auf."

Seit der Corona-Krise ist der Secondhand-Kleidungsmarkt enorm angewachsen. Die entsprechenden Apps im Internet verbuchen ein Wachstum von 17 Prozent. Auch Enriuqe Jimenez hat zu viel im Schrank: "Wir haben manchmal einfach so viele Kleider, und vieles zieht man gar nicht mehr an. Manche haben wir nie getragen. Es ist doch schade, das verstauben zu lassen."

Immer mehr Verbraucher greifen auf die Secondhand-Mode. Und es gibt noch einen anderen Weg. Mercedes Garcia von Ecodicta vermietet Kleider: "Durch die Pandemie sind viele Menschen in sich gegangen. Meine Geschäftsidee gibt Menschen die Möglichkeit, Kleidung auszuprobieren, zu mieten. Auf diese Weise kann man verschiedene Stile ausprobieren, verschiedene Farben. Ohne das Risiko, das man beim Kaufen eingeht. Wenn diese Pandemie vorüber ist, werden wir eine neue Freiheit genießen, mit einem neuen Stil und neuen Farben."

Durch die Pandemie sind viele auf neue Ideen gekommen. Auch die Hersteller von Markenkleidung springen auf den Trend auf. Sie kaufen ihre Kleider von Kunden zurück und zahlen mit Gutscheinen, die in ihren Läden einzulösen sind. Sie bieten dann ihre eigene Secondhand-Mode im Internet an. Dadurch wird die Modeindustrie transparenter und gerechter.

Silvia Pérez Bou von der Hochschule für Mode (ISEM Fashion Business School) erklärt: "Die Modeindustrie ist zu einer Kreislaufwirtschaft geworden. Das ist ein ganz klarer Trend. Man muss nicht unbedingt der Eigentümer eines Kleidungstücks sein, um es zu tragen, man kann auch mieten. Man kann aus zweiter Hand kaufen und so kommen wir auf einen wichtigen Punkt: die Reparatur. Wir haben wieder begonnen, Kleider zu flicken. Und wenn gar nichts mehr zu machen ist, kann zumindest der Stoff recycelt und so wieder in die Produktion aufgenommen werden."

Neue alte Arten, mit Kleidung umzugehen, Flicken, Secondhand, all das hilft der Umwelt, tritt der Wegwerfgesellschaft entgegen und trägt zu mehr sozialer Gerechtigkeit bei.

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