Im Nahen Osten herrscht Tauwetter. Katar und seine Nachbarländer wollen ihre Beziehung normalisieren.
Zwischen Katar und Saudi-Arabien herrscht Tauwetter, die beiden rivalisierenden Nahostländer wollen ihr Verhältnis wieder normalisieren. Die Mitgliedsstaaten des Golf-Kooperationsrates unterzeichneten ein Abkommen, das die Isolierung Katars beenden soll. 2017 brachen die Nachbarländer die Verbindung zu dem Emirat ab. Sie warfen Katar vor, Terrorismus finanziell zu unterstützen, auch die Arbeitsbeziehung zum Iran missfiel den Golfstaaten, vor allem Saudi-Arabien. Denn Teheran ist und bleibt der Feind Riads.
Weiterhin Spannungen zwischen Teheran und Riad
Mohammed bin Salman, saudischer Kronzprinz und Verteidigungsminister, erläuterte: „Wir müssen unsere Bemühungen bündeln, um unsere Region voranzubringen und die Herausforderungen zu meistern: Insbesondere die Gefahr durch das iranische Atomprogramm, das Raketenprogramm und die zerstörerischen Sabotageakte, die der Iran und seine Stellvertreter von terroristischen Handlungen übernommen haben und die darauf abzielen, Sicherheit und Stabilität in der Region zu schaden.“
Neben Saudi-Arabien froren 2017 auch Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Beziehungen zu Katar ein. Später schloss sich Jordanien an. Katar widersprach dem Vorwurf der Terrorismusunterstützung entschieden. Katars Gegner forderten unter anderem eine Schließung des staatlichen Fernsehsenders Al Jazeera.
Welche Rolle spielt die US-Regierung unter Biden?
Dass am Golf jetzt Tauwetter einsetzt, hat auch mit der Entwicklung in Washington zu tun, meint die Politikwissenschaftlerin Dania Thafer.
„Teil der saudischen Rechnung ist der Regierungswechsel in den Vereinigten Staaten. Die Regierung Biden wird gegenüber Saudi-Arabien zurückhaltender sein. Es ist also im Sinne Saudi-Arabiens, diese Themen früher als später anzuschneiden. Und aus saudischer Sicht ist es wahrscheinlich das am wenigsten heikle Thema, das man jetzt ansprechen kann“, so Thafer.
Insbesondere über seinen Berater und Schwiegersohn Jared Kushner hatte US-Präsident Donald Trump seine Nahost-Politik betrieben und mehrere Friedensabkommen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn erreicht.