"Red Zone": Erlebtes Lockdown-Theater

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Von Luca Palamara, su
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Sechs Theaterleute leben seit fast einem Monat eingeschlossen im Bellini-Theater in Neapel. Sie arbeiten an einem Stück über ihre Erfahrung, das sie am ersten Tag der Wiedereröffnung der Theater zeigen werden. Es heißt „Red Zone" - wie der Covid-19-Lockdown.

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So manche Laienspieler machen zuhause unfreiwillig Corona-Theater - aber was kommt heraus, wenn sich Profis zusammen-schließen - Kunst. Das ist die Botschaft des Projekts „Rote Zone – Red Zone“ – sechs Künstler – 4 Schauspieler und 2 Bühnenautoren leben seit fast einem Monat eingeschlossen im - geschlossenen - Bellini-Theater, einem der bedeutendsten Theater in Neapel. Sie schlafen in den Umkleidekabinen und essen im Foyer, raus gehen sie nie.

Und sie arbeiten an einem Stück über ihre Erfahrung, das sie am ersten Tag der Wiedereröffnung der Theater zeigen werden. Es heißt „Red Zone“, wie der Covid-19-Lockdown.

Licia Lanera, Regisseurin und Bühnenautorin:

„Wir spiegeln die Abschottung, die draußen stattfindet. Wir sind in einem Theater eingeschlossen, und die Menschen sind seit einem Jahr zu Hause weggeschlossen. Daher denke ich, dass sich das, was uns antreibt, im Publikum widerspiegeln wird, wenn es die Show sieht.“

Davide Sacco, Mitautor des Projekts:

„Wenn sich der Vorhang zum ersten Mal wieder öffnet, soll das Publikum sehen, dass es Menschen gab, die trotz allem dagegengehalten haben, wie alle anderen Widerständler in Italien. So wird daraus ein Kunstwerk.“

Ein Theater besetzen ist eine Möglichkeit, gegen das zu protestieren, was diese aktiven Theaterleute als apathische Politik gegenüber der Rolle des Theaters in unserer Gesellschaft empfinden. Alle möglichen Vorkehrungen gegen Covid konnten die Behörden nicht dazu bringen, die Theater offen zu lassen.

Wir spiegeln die Abschottung, die draußen stattfindet
Licia Lanera
Regisseurin und Bühnenautorin

Alfredo Angelici, Schauspieler:

„Im antiken Griechenland war das alles eins. Krankenhaus, Fitnessstudio, Theater und Schule: Geistige und körperliche Gesundheit, Wissen – all das sollte auf dem gleichen Niveau zusammenfinden.“

Luca Palamara, Euronews:

„Sie leben und arbeiten hier und haben die Bühne zum Zentrum ihres kreativen Prozesses gemacht – denn es gibt für sie nur einen Weg, die Theater in Lockdown-Zeiten am Leben zu erhalten: Als Quelle für neue Geschichten, die man den Menschen erzählt.“

Daniele Russo, Künstlerischer Leiter des Bellini-Theaters:

„Die Idee entstand aus der Diskussion, was Theater politisch tun sollte. Für uns muss Theater Theater bleiben: Es ist ziemlich alt, da geht das. Alle möglichen Neuerungen sollen von den Künstlern auf der Bühne kommen, nicht von Politikern.“

"Red Zone" wird nur einen Abend gespielt und erzählt von unser aller Leben in der Pandemie.

Luca Palamara, su

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