Joe Biden und Kamala Harris sind in Washington als Präsident und Vize-Präsidentin der USA vereidigt worden. Biden rief zur Einheit auf, Harris schrieb Geschichte.
Joe Biden ist neuer Präsident der USA. In Washington legte der Demokrat jetzt den Amtseid ab. Und das unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen. Zum einen wurde die Zeremonie wegen des Sturms auf das Kapitol vor zwei Wochen von Polizei und Nationalgarde geschützt. Zum anderen fand die Amtsübergabe wegen der Corona-Pandemie ohne das übliche Massenpublikum statt.
In seiner Antrittsrede versprach Biden, das tief gespaltene Land wieder zu einen und zu heilen. Er appellierte an die Menschen, neu anzufangen, einander zuzuhören und aufeinander zuzugehen.
Die USA stünden vor großen Herausforderungen, es gebe aber auch Hoffnung. Biden sagte: "Wir feiern heute nicht den Triumph eines Kandidaten, sondern den einer Sache. Der Sache der Demokratie. Nur wenige Menschen in der Geschichte unseres Landes standen vor größeren Herausforderungen und fanden sich in einer schwierigeren Zeit als der, in der wir gerade sind. Ein Jahrhundertvirus, das im Stillen das Land heimsucht, hat in einem Jahr in Amerika so viele Menschenleben gefordert wie der gesamte Zweite Weltkrieg. Der gut vierhundert Jahre alte Ruf nach Rassengerechtigkeit treibt uns an. Der Traum von Gerechtigkeit für alle wird nicht länger aufgeschoben werden."
Bei der Zeremonie wurde auch Geschichte geschrieben: mit Kamala Harris übernimmt erstmals eine Frau und eine Schwarze den Posten der Vizepräsidentin. Ihr Mann Doug Emhoff wurde zudem zum ersten "Second Gentleman" der USA.
Musikalisch begleitet wurde die Amtseinführung unter anderem von den Sängerinnen Jennifer Lopez und Lady Gaga. In übergroßem rotem Rock und mit Friedenstaube auf dem Oberteil sang Lady Gaga die Nationalhymne der Vereinigten Staaten.