Auf der estnischen Insel Saaremaa gibt es eine Brennerei, die alte Tannen nach den Feiertagen weiterverarbeitet.
Weihnachtsbäume sind nicht nur ein Fest für die Augen, sie können auch ziemlich gut schmecken. Die Brennerei Lahhentagge auf der estnischen Insel Saaremaa verarbeitet das Grün nach den Feiertagen weiter: Es wird mit Fichtennadeln, Kardamon und Zitronenschalen destilliert.
Daraus ensteht eine Limonade mit bitter-süßen Aroma, die an Weihnachten erinnert und auch noch gesund ist, wie Tarmo Virki erklärt, einer der Gründer von Lahhentagge: "Fichtennadeln werden in den nordischen Ländern oft als Zutat verwendet, seit Jahrhunderten. Sie enthalten viele Mineralien und Vitamine, viel Vitamin C und D. Das ist jetzt gerade bei der Bekämpfung der Pandemie natürlich besondes gefragt."
Bäume kommen auch aus Helsinki und Lettland
Die Firma begann vor drei Jahren damit, die Nadeln vom Weihnachtsbaum an ihrem Standort an der Westküste Saaremaas zu verwenden. Dann kamen andere Bäume vom estnischen Festland und mittlerweile auch aus Helsinki und dem lettischen Jurmala dazu. "Ich finde die Idee interessant, das ist mal was Neues", so Aleksandra Stramkale, Tourismuschefin in Jurmala. "Es ist doch toll, Weihnachtsbäumen ein zweites Leben zu geben."
Aus einer Fichte können 10.000 Liter Tonic hergestellt werden. Allerdings eignen sich nicht alle Tannen zur Weiterverarbeitung zu Limonade. Die kleineren Bäume, die meistens in Wohnzimmern stehen, sind nach den Feiertagen oft zu ausgetrocknet. Geeignet sind nur die großen Tannen, die auf Marktplätzen stehen, weil sie Feuchtigkeit besser speichern.