Polit-Performance in Moskau: "Russische Seelen in Stacheldraht"

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Von Euronews mit AP / DPA
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Die Idee der Aktion von Pawel Krysewitsch war zu zeigen, wie die Russen "unter autoritärer Unterdrückung lebten, wie eine in Stacheldraht eingesperrte Seele". Die Performance war allerdings nur von kurzer Dauer.

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Eingesperrt in einer blutverschmierten Kugel aus Stacheldraht, so wollte der russische Aktivist Pawel Krysewitsch am Sonntag in Moskau gegen die Massenverhaftungen bei den jüngsten Pro-Nawalny Demonstrationen protestieren.

Die Idee der Performance war zu zeigen, wie die Russen "unter autoritärer Unterdrückung lebten, wie eine in Stacheldraht eingesperrte Seele". Die Performance war allerdings nur von kurzer Dauer.

Amateurvideos zeigen, wie Pawel Krysewitsch kurz nach Beginn von Polizisten in Zivil aus der Kugel gezerrt und abgeführt wird.

Im November war Krysewitsch zu 15 Tagen Haft verurteilt worden, weil er die Kreuzigung Jesu Christi in der Nähe der Zentrale des Sicherheitsdienstes FSB im Zentrum von Moskau nachgestellt hatte.

"Ich mag es nicht, wie wir in diesem Land leben"

Unter von massiver Polizeigewalt hatten am Samstag in ganz Russland Zehntausende für die Freilassung Alexej Nawalnys und gegen Präsident Wladimir Putin demonstriert.

Der vor einer Woche nach Moskau heimgekehrte und sogleich inhaftierte Kremlkritiker hatte zu den Protesten aufgerufen.

"Ich mag es nicht, wie wir in diesem Land leben", so eine Demonstrantin über ihre Teilnahme am Protest. "Hier müssen alte Menschen im Mülleimer wühlen, während andere in Palästen leben, wie Nawalny uns gezeigt hat."

Mitarbeiter Nawalnys hatten ein Video veröffentlicht, in dem ein riesiges Anwesen am Schwarzen Meer gezeigt wird, das Putin gehören soll. Das Video wurde bereits mehr als 85 Millionen Mal angeklickt.

Bei den Protesten am Samstag waren nach Angaben von Bürgerrechtlern in über 100 russischen Städten mehr als 3500 Menschen festgenommen worden.

In Moskau und St. Petersburg prügelten und traten Uniformierte auf Demonstranten ein. Vorübergehend in Polizeigewahrsam kamen in Russland erstmals auch Nawalnys Ehefrau Julia und zum wiederholten Mal seine Mitarbeiterin Ljubow Sobol.

Viele von Nawalnys Mitarbeitern waren schon vor den Protesten festgenommen und zu mehrtägigem Arrest verurteilt worden.

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