Der amtierende Präsident sicherte sich mit gut 60 Prozent der Stimmen eine zweite Amtszeit. Zweite wurde Ana Gomes von der Sozialistischen Partei vor dem Rechtspopulisten André Ventura.
Der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa konnte in Lissabon gelassen seiner Siegesrede entgegen gehen.
Das über Parteigrenzen hinweg beliebte Staatsoberhaupt sicherte sich bei der Präsidentenwahl in souveräner Manier eine zweite und finale Amtszeit. Das gab die nationale Wahlbehörde nach Auszählung von 99,91 Prozent der Stimmzettel bekannt. Überschattet wurde die Abstimmung von der Zuspitzung der Coronakrise in Portugal, dass einer der Corona-Hotspots in Europa ist.
Der 72-Jährige Rebelo de Sousa konnte über 60 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen und meinte nach Verkündung des Ergebnisses in Lissabon: "Ich möchte Ihnen mit offenem Herzen sagen, wie sehr ich mich geehrt fühle und dankbar bin für dieses Vertrauen unter so viel schwierigeren Bedingungen als 2016."
Hinter Rebelo de Sousa erreichte die Kandidatin der Sozialistischen Partei, Ana Gomes, mit knapp 13 Prozent (12.97%)den zweitgrößten Stimmenanteil - unmittelbar gefolgt vom Kandidaten der rechtspopulistischen Partei Chega! - "Es reicht", André Ventura.
Rechtspopulisten im Establishement angekommen
Mit knapp 12 Prozent (11,90%) schaffte der Rechtswissenschaftler als erster Populist überhaupt den Sprung in die Mainstream-Politik Portugals. Danach sagte der Chega-Vorsitzende: "Es gibt etwas, das man von dieser Nacht behalten sollte: Wir haben die linksradikale Partei in Portugal zerschlagen."
Die Wahlbeteiligung fiel mit knapp 40 Prozent geringer aus als bei zurückliegenden Urnengängen. Der Hauptgrund dürfte die Zuspitzung der Coronakrise sein, obwohl Ausgangsbeschränkungen am Sonntag aufgehoben waren.
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Einwohnerinnen lag in Portugal zuletzt bei rund 750. Das ist einer der höchsten Werte weltweit.
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