Spätfolge der Pandemie: Ungleichheit in Gesellschaften wird zunehmen

Spätfolge der Pandemie: Ungleichheit in Gesellschaften wird zunehmen
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Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Hilfsorganisation Oxfam International. Sie trägt den vielsagenden Titel´ "Ungleichheits-Virus" und vereint Meinungen von Wirtschaftswissenschaftlern aus aller Welt.

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Die Corona-Pandemie droht für die Gesellschaften vieler Nationen zur sozialen Belastungsprobe zu werden. Zu diesem Schluss kommt die Hilfsorganisation Oxfam nach der Befragung von knapp 300 Wirtschaftswissenschaftlern ais 79 Ländern.

87 Prozent der Experten erwarten, dass die Einkommensungleichheit in ihrem jeweilige Land zunehmen oder stark zunehmen wird.

Gabriela Bucher ist die Direktorin von Oxfam International: "Die halbe Billion Dollar, die die 10 reichsten Männer im letzten Jahr verdient haben, könnte man verwenden, um einen Impfstoff für alle Menschen auf der Welt zu haben oder sogar, um zu verhindern, dass alle Menschen während der Zeit der Pandemie in die Armut fallen. Die Größenordnung des Unterschieds ist also außeroderntlich."

Mehr als die Hälfte der befragten Wissenschaftler geht Oxfam zufolge davon aus, dass die Pandemie auch die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern fördern wird. Noch stärker gelte dies für die Unglkeichheit zwischen Weißen sowie Farbigen und Indigenen.

Es gebe aber auch positive Vorreiter-Beispiele, sagte Bucher: "Mehrere Regierungen haben eine Menge Unterstützung geleistet, weltweit sind die Unterschiede riesig. Ein gutes Beispiel ist Südkorea, das sich bereits auf die Verringerung der Ungleichheit konzentriert hat, mit sehr unterschiedlichen Maßnahmen wie der Erhöhung des Mindestlohns oder Investitionen in das Gesundheits- und Bildungswesen. Und auch während der Pandemie haben sie 42 Millionen Haushalten Unterstützung gewährt. Neuseeland ist eine Regierung, die ein leuchtendes Beispiel für den richtigen Fokus ist, den richtigen Fokus auf das Wohlergehen der Menschen, auf Kinder, auf Bildung, auf die Sicherstellung, dass die Wirtschaft für alle arbeitet und nicht für das Bruttoinlandsprodukt."

Weltwirtschaftsforum tagt nicht in Davos

Die Veröffentlichung der als "Ungleichheits-Virus" betitelten Oxfam-Studie fällt auf den Eröffnungstag des Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums. 

Die "Davos Agenda" findet wegen der Coronakrise nicht im Schweizer Nobelort statt, sondern nur virtuell. Trotzdem haben sich hochdekorierte Redner und Rednerinnen angekündigt, darunter der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping und UN-Generalsekretär Antonio Guterres.

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