Schlösser in der Coronakrise - wer zahlt die Handwerker?

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Von Maxime Biosse DuplanAndrea Büring
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Viele Schlösser der Loire haben 2020 ein Drittel oder gar die Hälfte weniger Besucher gehabt. Das drückt auf die Finanzen. Reparaturen werden aufgeschoben.

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Die Schlösser der Loire: beliebt bei Touristen im In- und Ausland. 10.000 Menschen kommen normalerweise jedes Jahr nach Gizeux. 2020 waren es nur 6.000.

Wegen der Covid-Pandemie ist alles anders. Wenn die Besucher ausbleiben, bleiben auch die Einnahmen aus. Reparaturarbeiten werden aufgeschoben. Mit sichtbaren Folgen: Regen tropft in die Kapelle. Auf dem beschädigten Dach des Reitstalls liegt eine Plane.

Es rächt sich, wenn man zu lange mit der Arbeit wartet. Schiebt man sie auf, werden aus kleinen umfangreiche Arbeiten, die unbezahlbar sind. Deshalb muss man konstant nachbessern. Leider war das Jahr 2020 natürlich ziemlich mager, was das betrifft.
Stéphanie de Laffon
Schlossherrin, Gizeux

Weiter südlich liegt Rivau. Dank der Unterstützung vom Staat konnte die Schlossherrin ihre neun Angestellten versorgen sowie zwei Restaurants und ein kleines Hotel erhalten. Doch der Rest blieb auf der Strecke.

Wir tragen normalerweise einige Feste aus, zu denen die Menschen aus der Umgebung kommen. Das bringt etwas Leben ins Dorf und fördert das Miteinander, wir schaffen Treffpunkte und kulturelle Aktivitäten. Und das in einem Ort, wo es sowas nicht oft gibt. Wir hauchen dem ländlichen Raum etwas Leben ein. Ich finde das sehr wichtig.
Caroline Laigneau
Schlossherrin Rivau

Ein ähnliches Bild zeigt sich im Schloss Ussé, das Charles Perrault einst zu "Dornröschen" inspirierte. Märchenhaft sind die Aussichten aber ganz und gar nicht. (Web: Auch hier 30 Prozent weniger Einnahmen. Ein Minus, das auf den Lockdown im Frühling zurückzuführen ist.) Ein Weg aus der Krise ist nicht in Sicht.

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