Corona in Europa: Kommt der 3. Lockdown in Frankreich?

Belgische Grenzkontrolle
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Von Euronews mit DPA
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Aus Angst vor mutierten Corona-Varianten: Immer mehr Staaten machen die Grenzen dicht - auch die Bundesregierung plant Einreiseverbote. 7-Tage-Inzidenz erstmals seit 3 Monaten wieder unter 100.

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Erstmals seit drei Monaten liegt in Deutschland die sogenannte 7-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen laut Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) unter der Schwelle von 100.

Binnen einer Woche wurden 98 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner an die Gesundheitsämter übermittelt. Damit hat sich die Zahl der innerhalb von 7 Tagen gemeldeten Neuinfektionen seit dem Höchststand kurz vor Weihnachten - die 7-Tage-Inzidenz lag am 22. Dezember bei 197,6 - in etwa halbiert. Das politische Ziel ist eine 7-Tage-Inzidenz von unter 50.

Die deutschen Gesundheitsämter meldeten dem RKI 17.553 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. Außerdem wurden mehr als 900 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet.

Das Dashboard mit den Fallzahlen konnte wegen eines technischen Panne am Donnerstagmorgen nicht abgerufen werden, wie das RKI auf Twitter mitteilte, standen aber auf der Webseite zur Vefügung.

Bald Grenzen dicht?

Derweil machen immer mehr Staaten ihre Grenzen im Alleingang dicht, um die Ausbreitung mutierter Corona-Varianten zu stoppen.

Finnland untersagt alle nicht notwendigen Reisen mit dem Flugzeug. Norwegen will ab diesem Donnerstag um Mitternacht seine Grenzen für fast alle Ausländer schließen. Auch die Bundesregierung will nun offenbar rasch Reisebeschränkungen für bestimmte Risikogebiete umsetzen.

In Belgien sind Ein- und Ausreise nur noch aus triftigen Gründen erlaubt. Wer die Grenze überqueren will, braucht eine Sondererlaubnis, die man sich im Internet herunterladen muss.

Warten auf den 3. Lockdown in Frankreich

Derweil harrt Frankreich neuer Corona-Einschränkungen. In der Regierung herrscht Uneinigkeit darüber, wie scharf diese ausfallen sollen. Die aktuelle Ausgangssperre ab 18 Uhr zeigt nicht die nötige Wirkung.

Aber in der Bevölkerung wächst der Widerstand gegen einen harten Lockdown. In den sozialen Netzwerken trendet der Hashtag #JeNeMeConfineraiPlus, unter dem Menschen ihre Lockdown-Weigerung kundtun.

Präsident Macron will nach Angaben aus seinem Umfeld die Entwicklung der Infektionszahlen abwarten.

Fernunterricht in Litauen und England

Eltern schulpflichtiger Kinder in England müssen sich auf mindestens weitere sechs Wochen Distanzunterricht gefasst machen.

Schulen sollen frühestens ab 8. März schrittweise wieder geöffnet werden, das Datum hänge mit dem dem Fortschritt des Impfprogramms zusammen - und der Entwicklung auf den Intensivstationen, wie Premier Boris Johnson am Mittwoch im Parlament erklärte.

"Ich weiß, dass jeder im ganzen Land möchte, dass wir die Schulen so schnell wie möglich wieder öffnen, und ich kann Ihnen versichern, dass dies das Ziel dieser Regierung ist. Aber ich weiß auch, wir alle wissen es, dass wir 37.000 Menschen, die an Covid-19 leiden, im Krankenhaus haben und die Infektionsrate ist immer noch erschreckend hoch, Sie und wir alle müssen vorsichtig sein."

Fernunterricht gilt ab sofort für Schüler in Litauen. Die Regierung in Vilnius verlängerte am Mittwoch den Mitte Dezember verhängten Lockdown um einen Monat bis Ende Februar.

Die meisten Geschäfte bleiben damit geschlossen, sowie Gaststätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Das baltische EU-Land kämpft seit dem Herbst mit steigenden Corona-Zahlen. Die Neuinfektionen waren besonders im Dezember in die Höhe geschnellt.

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