Kurz vor Impfgipfel: Kritiker machen Druck

Corona-Impfzentrum in Berlin
Corona-Impfzentrum in Berlin Copyright Markus Schreiber/ Associated Press
Von euronews
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Kurz vor dem Impfgipfel in Deutschland machen PolitikerInnen und Verbände Druck für eine Verbesserung der Impfkampagne gegen die Corona-Pandemie.

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Kurz vor dem Impfgipfel in Deutschland machen PolitikerInnen und Verbände Druck für eine Verbesserung der Impfkampagne gegen die Corona-Pandemie. Angesichts von Lieferengpässen bei den Herstellern und Kritik am Tempo der Immunisierungen wollen die Kanzlerin und die LänderchefInnen am Montag beraten. 

So sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. es gebe für nicht einmal vier Wochen Lieferklarheit. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher twitterte, das Bundeskanzleramt habe mitgeteilt, dass nach dem Streit über Liefermengen mit dem Pharmakonzern Astrazeneca nun auch der Hersteller Moderna weniger liefere. Wie man da planen solle. 

Das Defizit werde allerdings durch zusätzliche Lieferungen der anderen Impfstoffe ausgeglichen, so das Bundesgesundheitsministerium.

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich forderte, dass beim Impfgipfel geklärt werden müsse, wie die Pharmaindustrie ihre Lieferverpflichtungen einhalten wolle. Grünen-Co-Chef Robert Habeck forderte in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe ein "Notimpfstoffwirtschaft". Alle Pharmakonzerne seien "unverzüglich ihren Fähigkeiten entsprechend in die Produktion einzubeziehen".

Spahn: Änderung der Impfverordnung wegen Astrazeneca

Beim Impfgipfel soll laut Gesundheitsminister Jens Spahn auch geklärt werden, inwiefern die Impfverordnung verändert wird, die festlegt, wer wann geimpft wird. Hintergrund ist, dass der Wirkstoff von Astrazeneca in Deutschland nur für Unter-65-Jährige zugelassen wurde. 

So drängt die Deutsche Stiftung Patientenschutz darauf, dass die übrigen Vakzine dementsprechend nur für Ältere verwendet werden.

Spahn offen für Impfstoffe aus Russland und China

Zudem zeigte sich Spahn offen für eine Verwendung von Corona-Impfstoffen aus Russland und China. Entscheidend für den Einsatz sei eine reguläre Zulassung nach europäischem Recht, so Spahn gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Wenn ein Impfstoff sicher und wirksam sei, sei es egal, in welchem Land er hergestellt wurde.

Russland hatte angekündigt, die EU im zweiten Quartal mit 100 Millionen Dosen des Impfstoffes Sputnik V versorgen zu können. Damit könnten 50 Millionen Menschen geimpft werden. Ein Antrag zur Zulassung des Vakzins sei bereits bei der Europäische Arzneimittelagentur EMA eingereicht worden.

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