Auch ohne Social Media: Tausende demonstrieren erneut in Myanmar

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Von Euronews mit DPA / AFP
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"Wir müssen für die Demokratie für die nächste Generation erkämpfen", sagt einer der vornehmend jungen Demonstranten. Trotz Internetsperre und daher eingeschränkter Kommunikationsmöglichkeiten gingen den zweiten Tag in Folge wieder Tausende auf die Straße.

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In Myanmar sind erneut Tausende Menschen gegen die Machtübernahme durch das Militär auf die Straße gegangen. Trotz Internetsperre und daher eingeschränkter Kommunikationsmöglichkeiten zogen den zweiten Tag in Folge Demonstranten durch die Wirtschaftsmetropole Rangun.

"Ich habe beschlossen, 2021 Widerstand gegen die Militärdiktatur zu leisten, um nicht noch einmal so etwas wie 1988 zu erleben", sagt eine Studentin. 

"Wir sind bereit, bis an unser Lebensende für unsere Generation zu kämpfen", fügt ein junger Mann hinzu. "Wir müssen für die Demokratie für die nächste Generation erkämpfen, wenn wir diese Militärdiktatur beenden wollen."

Viele trugen rote Kleidung und hielten als Zeichen des Protests drei Finger in die Luft. Rot ist die Farbe der Nationalen Liga für Demokratie der festgenommenen De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi. 

Facebook-Kommunikationsmanagerin Amy Sawitta Lefevre twitterte: "Wir behandeln die Situation in Myanmar als Notfall und reduzieren die Verbreitung von Inhalten, die wahrscheinlich gegen unsere Richtlinien für Hassreden und Aufwiegelung verstoßen, sowie von Inhalten, die die Gewalt nach den Wahlen einschließlich eines Putsches loben oder unterstützen." Gleichzeitig forderte Facebook, den Zugang zu Social Media in Myanmar wieder zuzulassen.

Symbole gegen den Putsch

Der Dreifingergruß der Rebellen aus der Science-Fiction-Filmreihe "Die Tribute von Panem" war vergangenen Jahr im Nachbarland Thailand zum Symbol der Proteste gegen die Regierung geworden und wird nun von den Demonstranten in Myanmar übernommen.

Am Samstag hatte es in Myanmar die bislang größten Proteste seit dem Militärputsch vom vergangenen Montag gegeben.

Obwohl das Militär versuchte, mit der Abschaltung des Internets und einem großen Polizeiaufgebot den Protest zu unterdrücken, demonstrierten in Rangun und anderen Städten Zehntausende.

Die Militärführung hatte am Montag die Zivilregierung abgesetzt. Suu Kyi und und andere hochrangige Politiker festgenommen.

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