Kosovo: Klarer Sieg für Reformbewegung Vetevendosje

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Von Euronews mit dpa
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Die linke Reformbewegung Vetevendosje hat die Parlamentswahl im Kosovo gewonnen. Die Partei des ehemaligen Bürgerrechtlers Albin Kurti kam auf 48 Prozent der Stimmen.

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Die linke Reformbewegung Vetevendosje (Selbstbestimmung) hat die Parlamentswahl im Kosovo klar gewonnen. Nach Angaben der Wahlkommission kam die Partei des ehemaligen Bürgerrechtlers Albin Kurti auf 48 Prozent der Stimmen. Knapp 1,8 Millionen Wahlberechtigte gaben ihre Stimme ab. Die Wahlbeteiligung lag bei 45,5 Prozent.

Die Anhänger der größten Oppositionspartei waren trotz eisiger Temperaturen zu Hunderten auf den Straßen von Pristina. Viele versammelten sich auf dem Mutter-Teresa-Platz, sangen, tanzten und zündeten Feuerwerkskörper.

Ali Shilova ist rausgegangen, weil sie "die Befreiung unserer Regierung und unseres Volkes" feiern will. Vetevendosje-Anhängerin Rina Gashi meint, dass der Gerechtigkeit Genüge getan worden sei. "Die Zeit ist gekommen, dass die richtige Person unser Land anführt."

AP Photo
Freude über den Wahlausgang bei dieser Vetevendosje-AnhängerinAP Photo

Der Wahlausgang kommt den Wünschen vieler Kosovaren nach einem grundlegenden Wandel entgegen. Die von Kurti geführte Vetevendosje hat vor allem jüngere und unverbrauchtere Politiker um sich geschart. Der 45-Jährige strebt nach dem Wahlsieg die Rückkehr ins höchste Regierungsamt an.

Dieses Referendum für Gerechtigkeit und Arbeit und gegen die Korruption ist gewonnen worden. Das hat es im Kosovo seit dem Krieg nicht gegeben.
Albin Kurti
Spitzenkandidat Vetevendosje

Die langjährige Regierungspartei PDK, die aus der Bürgerkriegsmiliz UCK hervorgegangen war, errang 17 Prozent der Stimmen. Die zuletzt regierende konservative LDK kam auf 13 Prozent. Für die vom legendären Bürgerrechtler und Pazifisten Ibrahim Rugova (1944-2006) gegründete Partei war es das schlechteste Ergebnis in ihrer Geschichte.

Die Mehrheit von 61 Sitzen im Parlament wird Kurti aller Vorausicht nach nicht erreichen - er muss also einen Koalitionspartner finden, um eine Regierung bilden zu können.

Das neue Kabinett wird vor der Herausforderung stehen, die Wirtschaft des armen Landes wieder voran zu bringen und die durch die Corona-Pandemie angestiegene Arbeitslosigkeit wieder in den Griff zu bekommen. Außerdem hat das Kosovo große Probleme mit Korruption und organisiertem Verbrechen.

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