Das Nawalny-Urteil bleibt bestehen. Ein Moskauer Berufungsgericht bestätigt die Haftstrafe gegen den Kreml-Kritiker, verkürzt jedoch die Dauer um eineinhalb Monate.
Ein Moskauer Gericht hat die Berufung des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny am Samstagvormittag abgelehnt. Damit bleibt die Haftstrafe in Russland rechtskräftig. Der 44-jährige Nawalny war Anfang Februar zu zwei Jahren und acht Monaten Straflager verurteilt worden. Das Moskauer Berufungsgericht verkürzte jetzt die Haftstrafe um eineinhalb Monate.
Dem Kreml-Kritiker wird in Russland vorgeworfen, gegen Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren verstoßen zu haben. Der europäische Gerichtshof für Menschenrechte sieht hierfür keine Beweise vorliegen und fordert die umgehende Freilassung Nawalnys, auf den 2020 ein Giftangriff verübt wurde.
Urteil in zweitem Verfahren erwartet
In einem zweiten Verfahren drohen dem Oppositionspolitiker wegen eines Tweets, in welchem er sich abfällig gegenüber einem Kriegsveteran geäußert haben soll, eine Geldstrafe im fünfstelligen Bereich. Mit dem Urteil wird am Samstagnachmittag gerechnet.