"CDM"-Sitzstreik trotz Polizeigewalt und 2 Toten in Mandalay

Demonstranden mit "CDM"-Protestschildern
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Von Euronews
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"Wir setzen auf gewaltfreien Protest", sagt ein Demonstrant in Rangun. "Die Civil Disobedience Bewegung CDM, die Kampagne des zivilen Widerstands, ist die einzige Waffe, die wir benutzen sollten."

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Friedlicher Massenprotest und Aufruf zum zivilen Ungehorsam: Auch an diesem Sonntag zogen wieder Tausende Menschen gegen den Militärputsch in Myanmar auf die Straße.

Der Widerstand scheint ungebrochen, trotz des brutalen Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten am Vortag in Mandalay mit mindestens zwei Toten und mehreren Verletzten.

"Wir müssen strategisch vorgehen", sagt ein junger Demonstrant in Rangun. "Und auch wenn wir sehr wütend sind, nicht mit Wut reagieren. Wir setzen auf gewaltfreien Protest, auch wenn es wehtut. Die Civil Disobedience Bewegung CDM, die Kampagne des zivilen Widerstands, ist die einzige Waffe, die wir benutzen sollten. Deswegen veranstalten wir heute Sitzstreiks und an weiteren Tagen, wenn nötig. Wir werden niemals aufhören."

"Rettet Myanmar"

Ein wahres Meer von Protestschildern in den Straßen von Rangun: "Respektiert unsere Wahl", "Rettet Myanmar" und "Stoppt Verbrechen gegen die Menschheit" ist zu lesen. Andere schlagen auf Kochtöpfe.

"Meine Eltern waren während der Revolution 1988 gegen den Militärputsch, auch ich muss mich gegen diese Diktatur stellen. Wenn wir aufgeben, wird auch die nächste Generation unter der Militärdiktatur leben. Wir sollten dieses Mal nicht aufgeben."

Auch in Mandalay, der zweitgrößten Stadt des südostasiatischen Landes, gab es Sitzstreiks und Protest. Sicherheitskräfte sollen hier am Samstag mit scharfer Munition auf Demonstranten geschossen haben. Fotos in sozialen Medien zeigten, wie blutende Menschen abtransportiert wurden.

Bereits am Freitag war eine junge Demonstrantin den Folgen eines Kopfschusses erlegen. Ihr Begräbnis sollte diesen Sonntag in Naypyidaw stattfinden.

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