Botschafter-Leiche nach Rom überführt - Keine Spur von Tätern

Kongolesische Truppen in der Nähe des Tatortes im Osten der Demokratischen Republik Kongo
Kongolesische Truppen in der Nähe des Tatortes im Osten der Demokratischen Republik Kongo Copyright AP Photo
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Von Euronews mit dpa
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Bei der Fahndung nach den Urherbern des blutigen Überfalls auf einen Konvoi in der Demokratischen Republik Kongo tappen die Ermittler vor Ort noch im Dunkeln. Die italienischen Regierung forderte die UN zum Handeln auf.

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Mit einem Sonderflug der italienischen Luftwaffe sind die sterblichen überreste des italienischen Botschafters in der Demokratischen Republik Kongo, Luca Attanasio, und seines Leibwächters Vittorio Iacovacci nach Rom überführt worden.

An der Empfangszeremonie auf dem Flughafen Ciampino nahm auch Ministerpräsident Mario Draghi teil. Die beiden Italiener und ihr einheimischer Fahrer waren von Unbekannten auf offener Straße durch Schüsse tödlich verletzt worden.

"Klare und vollständige Antworten"

Der italienische Außenminister Luigi Di Maio forderte von den Vereinten Nationen Aufklärung über die Umstände des Überfalls: "Zu der Mission hatten die Vereinten Nationen eingeladen. Und auch die Reise mit dem Auto fand im organisatorischen Rahmen des Welternährungsprogramms statt. Wir erwarten vom Welternährungsprogramm, dass sie uns einen detaillierten Bericht schicken, der alle nützlichen Details über das Programm dieser Reise und die für die Sicherheit der Delegation getroffenen Maßnahmen enthalten muss. Wir haben auch erklärt, dass wir erwarten, in kürzester Zeit klare und vollständige Antworten zu erhalten."

**Fahndung nach Tätern bislang wohl erfolglos **

Nach kongolesischen Angaben war Attanasio von Kugeln in den Bauch getroffen worden. Er wurde schwer verletzt in ein  Militärkrankenhaus nach Goma gebracht, wo er den Verletzungen erlag. UN-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte den Angriff aufs Schärfste und rief die Regierung auf, die Tat schnell zu untersuchen und die Täter und Täterinnen zur Rechenschaft zu ziehen.

Die kongolesische Regierung richtete einen Krisenstab ein und entsandte Ermittler in die Grenzstadt Goma. Sie machte Hutu-Rebellen aus dem Nachbarland Ruanda für den Überfall auf den Konvoi des Welternährungsprogramms verantwortlich. Die Freischärler wiesen eine Tatbeteiligung zurück. In Ost-Kongo sind mehrere Milizen aktiv, weil die Gegend reich an Bodenschätzen ist.

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