"Kein Spaziergang": Mutationen erschweren Weg aus der Pandemie

Jens Spahn
Jens Spahn Copyright Hannibal Hanschke/Pool
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Von Euronews mit DPA
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Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler warnte wegen der Ausbreitung von Mutanten auch in Deutschland vor einer dritten Welle.

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Eine Lockerung der Corona-Einschränkungen in Deutschland ist angesichts stagnierender hoher Infektionszahlen und der Ausbreitung von Mutanten nicht in Sicht.

Beim Pressebriefing zur Coronalage warnte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vor voreiligen Entscheidungen, auch wenn die Impfkampagne nach anfänglichen Engpässen nun voranschreite.

"Bis Ende kommender Woche werden wir voraussichtlich insgesamt bis an die 11 Millionen Impfdosen ausgeliefert haben. Impfen ebnet den Weg aus der Pandemie, es wird gleichwohl kein Spaziergang. Die Mutationen machen diesen Weg beschwerlich und beschwerlicher."

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, warnte wegen der Ausbreitung von Mutanten auch in Deutschland vor einer dritten Welle.

"B117 diese Variante breitet sich rasch aus. Die Variante ist deutlich ansteckender, und sie ist auch noch gefährlicher und zwar in allen Altersgruppen. Und das macht die Pandemiebekämpfung für uns alle nicht leichter.

"Das heißt neben den positiven Entwicklungen seit Jahresbeginn sehen wir nun auch alle deutliche Signale einer Trendumkehr."
Lothar Wieler
RKI-CHef

Mit Blick auf die Bund-Länder-Beratungen am kommenden Mittwoch über mögliche Öffnungsschritte sagte Spahn, "Vorsicht, Impfen und Testen" seien die drei Pfeiler auf dem weiteren schwierigen Weg.

Dazu gehörten auch die neuen Corona-Selbsttests, die bald überall im Handel erhältlich sein sollen. Er sei davon überzeugt, dass Selbstests schon bald selbstverständlicher Teil des Alltags sein würden.

Keine Wunderwaffe

Bundeskanzlerin Merkel hatte vermehrte Schnelltest am Donnerstag als eine Möglichkeit Freiraum zu schaffen bezeichnet, allerdings nicht ohne Verzicht auf einen Inzidenzwert.

RKI-Chef Wieler sagte dazu, Selbsttests seien keine Wunderwaffe, aber sie seien eines von vielen Werkzeugen im inzwischen üppig gefüllten Werkzeugkasten gegen die Pandemie.

"Das mächtigste Werkzeug, das sind aber wir selber, das ist unser Verhalten, und dazu gehört eben auch, dass wir uns impfen lassen."

B117 breitet sich aus, in Hannover 40% der Neuinfektionen

In einigen Regionen liegt die Ausbreitung der Mutation bereits weit über dem deutschen Durchschnitt. In Hannover beispielsweise ist B117 schon für mehr als 40 Prozent der Neuinfektionen verantwortlich.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 9997 Corona-Neuinfektionen. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 394 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9113 Neuinfektionen und 508 neue Todesfälle verzeichnet.

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