Judo-Grand-Slam: Die italienische Überraschung

Christian Parlati (im blauen Anzug) holte Gold
Christian Parlati (im blauen Anzug) holte Gold Copyright IJF/Euronews (Videostandbild)
Von euronews
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Christian Parlati aus Neapel sorgte in Taschkent mit seinem Sieg für Staunen - auch auf den Rängen, denn es war Publikum zugelassen.

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Es sei ein gutes Zeichen, dass der Judo Grand Slam in Taschkent vor Publikum stattfinde, sagte Marius Vizer, der Vorsitzende des Judoweltverbandes. Und die Begeisterung auf der Tribüne sorgte für echte Wettkampfstimmung!

Auf der Matte sorgte Miku Tashiro dafür, dass die japanischen Judoka nach dem erfolgreichen ersten Tag auch am zweiten wieder etwas zu feiern hatten. Die Weltranglistenvierte gewann Gold in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm. Im Finale bezwang sie Andreja Leski aus Slowenien: Nach nicht einmal einer Minute gelang Tashiro der siegbringende Ko-Soto-Gari, also eine kleine Außensichel. Das Edelmetall gab es aus den Händen von Marius Vizer.

„Mein Jubel hatte keine besondere Bedeutung, aber ich habe ein Jahr keinen Wettkampf bestritten. Das war ein spontaner Gefühlsausbruch, denn ein Jahr lang nicht kämpfen zu können, hat auch für Angst gesorgt“, so Tashiro.

Parlati prachtvoll

Ein Italiener war in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm nicht zu schlagen. Christian Parlati sorgte damit für eine Überraschung in Taschkent, denn ein Turnier der Judo-Welttour hatte der 23-Jährige zuvor nicht gewonnen. Und dann musste er im Finale auch noch gegen einen Kämpfer mit Heimvorteil ran: Sharofiddin Boltabojew nämlich. Die beiden lieferten sich einen spannenden Kampf um Gold, der in der Verlängerung entschieden wurde. Parlati brachte eine große Innensichel an und wurde mit einer Waza-Ari-Wertung belohnt - die reichte für die Goldmedaille, überreicht von Azizjon Kamilow, dem Vorsitzenden des usbekischen Judo-Verbandes. „Das ist ein besonderes Gefühl. Ein Jahr ohne Publikum, da freue ich mich sehr über die Stimmung hier. Das ist etwas Besonderes“, war Parlati vor Glück ganz selig.

Tsogtbaatar Tsend-Ochir aus der Mongolei siegte bei den Männern bis 73 Kilogramm. Seinem Widersacher im Finale, dem Kasachen Zhansay Smagulow, wurden drei Strafwertungen zum Verhängnis.

Arai zum Zehnten!

Noch einmal Gold für Japan hieß es bei den Damen bis 70 Kilogramm: Die zweimalige Weltmeisterin Chizuru Arai bezwang Barbara Matic aus Kroatien. Arai ist seit Jahren auf der Judo-Welttour erfolgreich. In Taschkent feierte sie ihren zehnten Turniersieg.

Die gastgebende Nation Usbekistan hat beim Grand Slam in Taschkent bisher vier Medaillen errungen. Am zweiten Wettkampftag gab es Bronze für Obidkhon Nomonow bei den Männern bis 73 Kilogramm, Sharofiddin Boltabojew holte Silber. Und Gulnoza Matnijasowa wurde Dritte in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm. Das wurde kräftig bejubelt - auf der Matte und auf den Rängen.

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