Krise im Senegal - Oppositionsführer aus Untersuchungshaft entlassen

Krise im Senegal - Oppositionsführer aus Untersuchungshaft entlassen
Copyright AFP
Von Ronald Krams
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die Verhaftung des Oppositionsführers Ousmane Sonko hatte in der vergangenen Woche die schlimmsten Unruhen in dem westafrikanischen Staat seit Jahren ausgelöst

WERBUNG

Ein senegalesischer Richter hat den Oppositionsführer Ousmane Sonko wegen Vergewaltigung angeklagt, ihn aber aus der Untersuchungshaft entlassen. Die polizeilichen Ermittlungen sollen fortgesetzt werden.

Seine Verhaftung hatte in der vergangenen Woche die schlimmsten Unruhen in dem westafrikanischen Staat seit Jahren ausgelöst. 

Fünf Menschen, darunter ein Schuljunge, wurden bei landesweiten Zusammenstößen getötet, die auf die Verhaftung von Sonko folgten, einem Regierungskritiker, der bei jungen Senegalesen beliebt ist. 

Der 46-jährige Sonko, der bei den Präsidentschaftswahlen 2019 Dritter wurde, nennt die Vergewaltigungsvorwürfe politisch motiviert.

Der Oppositionsführer beschuldigt Präsident Macky Sall, die Anklage zu erfinden, um ihn aus der Politik zu drängen. Die Vergewaltigungsvorwürfe kommen jedoch inmitten der Ungewissheit, ob der 59-jährige Präsident eine dritte Amtszeit anstreben wird.

Senegalesische Präsidenten sind auf zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten beschränkt, aber Kritiker befürchten, dass Sall versuchen wird, die in einem Referendum 2016 beschlossenen Verfassungsänderungen auszunutzen, um erneut zu kandidieren.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Covid-19 in Senegal: "Viele sterben gleich wenn sie ankommen"

Zusammenstöße im Senegal zwischen Demonstranten und Polizei

Senegals Machthaber Sall bleibt im Amt - Präsidentenwahl verschoben