Proteste bei Prozessauftakt um Tod von George Floyd

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Copyright Jim Mone/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von su mit dpa
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Fast ein Jahr nach der Tötung des unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz hat in den USA der Prozess gegen den weißen Hauptangeklagten Derek C. begonnen. Floyd-Unterstützer reagierten enttäuscht auf mögliche Verzögerungen

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Fast ein Jahr nach der Tötung des unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz hat in den USA der Prozess gegen den weißen Hauptangeklagten Derek C. begonnen.

Dem früheren Polizisten wird unter anderem Mord zweiten Grades vorgeworfen, worauf im US-Bundesstaat Minnesota bis zu 40 Jahre Haft stehen. Das Hauptverfahren soll weiter am 29. März beginnen. Floyd-Unterstützer vor dem Gerichtsgebäude in Minneapolis reagierten enttäuscht auf Auseinandersetzungen vor Gericht über juristische Feinheiten - ob Mord mit Vorsatz oder „zweiten oder dritten Grades“ - oder beides - in der Anklage stehen soll. Auf Mord dritten Grades stehen 25 Jahre Haft.

Cortez Rice, Minneapolis:

"Wir haben das Gefühl, dass das Ganze verzögert werden könnte. Wir hatten gehofft und gebetet, dass sie einfach anfangen und Gas geben. Wir haben herausgefunden, dass sie versucht haben, eine Mordanklage dritten Grades durchzubringen, aber da steht weniger Strafe drauf, wir wollen das Maximum."

 Nikky, Minneapolis:

"Er sollte definitiv wegen Mordes verurteilt werden, wenn möglich zweiten oder ersten Grades. Je mehr Zeit er im Gefängnis sitzt, desto besser."

Der ehemalige Polizist Derek C wird bereits wegen Mordes und Totschlags zweiten Grades angeklagt, Höchststrafe 40 Jahre. Mord dritten Grades ist jedoch leichter zu belegen. Laut Rechtsexperten, sind die Chancen auf eine Verurteilung grösser.

Experten erwarten, dass schon die Ernennung der unparteiischen Geschworenen mehrere Wochen dauern könnte.

"ICH KANN NICHT ATMEN"

Der 46-jährige Floyd war am 25. Mai vergangenen Jahres in Minneapolis bei einer brutalen Festnahme ums Leben gekommen. Die Polizeibeamten hatten ihn wegen des Verdachts festgenommen, mit einem falschen 20-Dollar-Schein bezahlt zu haben. Sie drückten ihn auf der Straße zu Boden. C. drückte sein Knie gut acht Minuten lang in Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen ("Ich kann nicht atmen"). Floyd verlor der Autopsie zufolge das Bewusstsein und starb.

Floyds Schicksal hatte in den USA monatelang zu Massenprotesten ("Black Lives Matter") gegen Polizeigewalt und Rassismus geführt - und das, obwohl wegen der Pandemie vielerorts eigentliche strikte Auflagen galten.

su mit dpa

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