Atomabkommen mit Iran: IAEA-Chef Grossi erklärt, warum es schwierig wird

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Copyright Ronald Zak/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews
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Das Internationale Atomabkommen mit dem Iran hängt an einem seidenen Faden. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde Rafael Grossi erklärt, warum die Verhandlungen schwierig werden.

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Das Internationale Atomabkommen mit dem Iran hängt an einem seidenen Faden. Seit dem Ausstieg der USA 2018 haben sich die Beziehungen verschlechtert. Im Februar hat der Iran ein Gesetz verabschiedet, das internationalen Beobachtern den Zugang zu den Atomanlagen verwehrt.

Daraufhin hatte es Gespräche zwischen dem Iran und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gegeben. Um einen totalen Bruch zu verhindern, hatte ihre Direktor Rafael Grossi eine vorläufige Vereinbarung für die Dauer von drei Monaten erreicht, in denen die IAEA ihre Kontrollen fortsetzen kann. Die Inspekteure hätten allerdings nicht den gleichen Zugang wie vorher.

Die neue US-Regierung unter Joe Biden will an den Verhandlungstisch zurück. Warum es trotzdem nicht einfach werden wird, erklärt der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi. 

Wir müssen sehen, was der Iran hergestellt hat, was mit diesem überschüssigen Material gemacht wurde - ist es verkauft worden, hat es den Iran verlassen?
Rafael Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)

"Man kann nicht sagen, wir sind von heute auf morgen wieder beim Stand von 2015. Seitdem ist eine Menge passiert. Wir müssen sehen, was der Iran hergestellt hat, was mit diesem überschüssigen Material gemacht wurde. Ist es verkauft worden, hat es den Iran verlassen, wer kontrolliert das - das sind im Grunde wir. Es gibt eine Reihe von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, die eigentlich verboten waren und der Iran entwickelt hat. Wir müssen sehen, was wir damit machen und wie wir es kontrollieren können."

Ein Schritt näher an den potenziellen Einsatz als Atomwaffe

Die iranischen Behörden haben kürzlich damit gedroht, bis zu 60 Prozent Uran anzureichern - das wäre ein Schritt näher an den potenziellen Einsatz als Atomwaffe. Grossi ist der festen Überzeugung, dass eine Bewaffnung des Iran mit Atomwaffen weitere Probleme in eine ohnehin schon unruhige Region bringen wird.

Rafael Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA): "Das wäre ein ernster Rückschlag. es wäre eine bedauerliche Situation und würde eine sehr ernste Destabilisierung in der Region erzeugen. Ich hoffe, dass das nie passieren wird und die Atomenergiebehörde wird versuchen, ihrer Verantwortung in dieser Frage gerecht zu werden."

Der Iran bestreitet alle Absichten, Atomwaffen herzustellen, aber ohne ein neues Abkommen kann das Land seine Atomprogramme weiterentwickeln.

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