Fukushima: Das Leben ist zurückgekehrt

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Wie ist die Lage zehn Jahre nach dem GAU im Atomkraftwerk? euronews hat sich in der Bevölkerung umgehört.

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Zehn Jahre nach der Katastrophe im Atomkraftwerk von Fukushima ist in der näheren und weiteren Umgebung längst nicht alles beim Alten. Aber ein bisschen Alltag ist bei vielen Menschen dennoch eingekehrt. Tausende sind in ihre Heimat zurückgekehrt, die sie aufgrund des Unglücks und ihrer Auswirkungen verlassen mussten.

Strahlenmessgeräte überall

In der Stadt Okuma finden Gedenkfeierlichkeiten statt. Diese Gegend ist wieder zugänglich, trotz Pandemie gehen hier die Bauarbeiten weiter. Im März 2011 lebten 88 000 Menschen in den Gebieten, die geräumt werden mussten. Heute leben dort rund 14 000 Menschen. „Als ich nach Okuma zurückkam, gab es nur Notunterkünfte und provisorische Läden. Inzwischen sind Gebäude errichtet worden", sagt eine Frau. Einiges ist erreicht worden.

An vielen Ort stehen Strahlenmessgeräte. Die Strahlenbelastung hat in den vergangenen zehn Jahren stark abgenommen. Die Bevölkerung wird auf dem Laufenden gehalten - unter anderem durch die Untersuchungsergebnisse des Forschungszentrums Fukushima. „Die radioaktive Strahlung in der Luft wird in mehreren Stadtteilen in Echtzeit gemessen. An unterschiedlichen Orten werden Boden- und Wasserproben genommen", erläutert ein Mitarbeiter.

Vertrauen in örtliche Erzeugnisse ist wieder da

Gerade einmal zwei Wochen nach der Katastrophe kehrten Koji Kato und seine Familie in ihre Heimat zurück, rund 80 Kilometer vom Atomkraftwerk entfernt. Sie bauen Reis an und brauen Bier. Nach der Katastrophe sank das Vertrauen in örtliche Erzeugnisse stark. „Bis vergangenes Jahr habe ich meine Erzeugnisse besprüht und damit die Strahlenbelastung verringert, um die Ware sicher zu exportieren. Das bedeutete zusätzliche Arbeit und war das Schwierigste dabei. Aber wir haben fünf Jahre in Folge keine radioaktive Strahlung festgestellt", so Kato.

Nach dem GAU sanken die Exportzahlen deutlich. Nach schwierigen Jahren sind die Zahlen jetzt doppelt so hoch wie 2010. Kato Emi ist Botschafterin der hiesigen Erzeugnisse und warb im Ausland: „Die Reaktionen waren sehr gut. Als ich den Menschen erzählt habe, dass die Wareb aus Fukushima kommen, gab es in den Ländern, in die ich gereist bin, kaum Bedenken. Das hat mich überrascht." In Fukushima zu leben ist für das Paar und andere Menschen, die zurückgekehrt sind, mit einem besonderen Gefühl verbunden. „Ich habe vier Kinder. Ich wäre froh, wenn sie sagen würden, stolz zu sein, hier geboren zu sein", sagt Kato.

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