Akute Erdbebengefahr auf Island: Notfallplan liegt bereit

Blick auf Grindavik
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Von euronews
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Die Behörden schließen nicht aus, dass es nahe der Hauptstadt Reykjavik zu einem Beben einer Stärke von bis zu 6,5 kommt.

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Island ist in erhöhter Alarmbereitschaft. Allein am Dienstag wurden rund 1900 Erdbeben festgestellt. Auch wenn die meisten für die Bevölkerung kaum spürbar waren, so schließen die Behörden die Möglichkeit nicht aus, dass es zu einem Beben mit einer Stärke von bis 6,5 kommen könnte.

„Jeden Tag Erdbeben"

Der Geophysiker Pall Einarsson erläutert: „Starke Erdstöße sind nichts Neues, aber es ist das erste Mal, dass wir diese hier in der Nähe der Hauptstadt Reykjavik feststellen. Es ist eine neue Erfahrung für viele Menschen, jeden Tag Erdbeben zu spüren.“

Im Notfallplan werden unter anderem Szenarien wie Personenschäden, zerstörte Gebäude, Kraftwerke und Straßen durchgespielt. Ähnliche Vorkehrungen wurden im September 1973 getroffen, als sich in derselben Gegend fünf Beben ereigneten, deren Stärke mit größer als vier gemessen wurde.

Bevölkerung sucht das Weite

Im Mittelpunkt des Notfallplans steht der Ort Grindavik, knapp eine Autostunde südwestlich der Hauptstadt. Einige Menschen haben vorsichtshalber lieber das Weite gesucht. „Wir waren draußen und haben unseren Wagen entladen. Wir gehörten zu den Leuten, die eine Zeit lang weg waren, um in Ruhe schlafen zu können. Die Erde hat sich draußen kräftig bewegt und als ich mit dem Gepäck ins Haus kam, stand die Küchenzeile schief, Gegenstände waren aus den Schubladen gefallen“, so Sigurdur Oli Thorleifsson, Lokalpolitikerin aus Grindavik.

Die Belegschaft des isländischen Katastrophenschutzes muss derzeit rund um die Uhr Dienst schieben, um die Lage im Auge zu behalten und falls nötig, umgehend Maßnahmen einzuleiten.

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