Rassismusbericht des Europarats: „Allgemeiner Rückschlag für die Menschenrechte“

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Die Organisation fordert unter anderem, dafür Sorge zu tragen, dass besonders verwundbare Gruppen nicht unverhältnismäßig stark unter den Pandemiemaßnahmen leiden.

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Der Europarat warnt vor der Verstärkung fremdenfeindlicher Strömungen in der Coronavirus-Pandemie.

Im Bericht der Organisation, die nicht zur Europäischen Union gehört, wird gefordert. es müsse Sorge getragen werden, dass besonders verwundbare Gruppen nicht unverhältnismäßig stark unter den Pandemiemaßnahmen leiden. Es müssten Alltagsrassismus, Antisemitismus und Rassismus gegenüber Muslimen bekämpft sowie Menschen mit anderer als heterosexueller Orientierung besonders beschützt werden, fordert der Europarat.

„Fremdenfeindliche, rassistische und intolerante Strömungen"

Maria Daniella Marouda vom Europarat erläutert: „Hassrede, unter anderem im Internet, die gegen Minderheiten und Flüchtlinge gerichtet ist und in der sie böswillig für die Verbreitung des Coronavirus verantwortlich gemacht werden, hat fremdenfeindliche, rassistische und intolerante Strömungen in vielen Ländern Europas verstärkt."

Der Europarat mahnt, unter den von der Pandemie übermäßig betroffenen Gruppen habe sich die Lage der Roma am stärksten verschlechtert.

Einige schlagen unverhältnismäßig auf Minderheiten ein, andere helfen ihnen
Maria Daniella Marouda
Europarat

„Wir haben auch gute Beispiele gesehen und nennen diese im Bericht: In Portugal etwa haben alle Migranten Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten, selbst wenn sie nicht versichert waren. Wir haben also eine Mischung von Maßnahmen festgestellt: Einige schlagen unverhältnismäßig auf Minderheiten ein, andere helfen ihnen“, so Marouda.

In der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg hätten keine oder nur wenige Krisen derart umfassende Auswirkungen gehabt wie die Coronaviruspandemie, betont der Europarat. Festzustellen sei, so heißt es weiter, dass die Krise zu einem allgemeinen Rückschlag für die Menschenrechte in Europa geführt habe.

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