Im östlichen Litauen, nahe der Grenze zu Belarus gibt es Gegenden, in denen mehr Russisch als Litauisch gesprochen wird. Hier gibt es viele Impfskeptiker, vor allem aber wenig Vertrauen in die westlichen Medien, und noch weniger in westliche Impfstoffe.
Salcininkai im östlichen Litauen, nahe der Grenze zu Belarus. Es ist eine Gegend, in der mehr Russisch als Litauisch gesprochen wird. In solchen Sprachinseln gibt es viele Impfskeptiker, vor allem aber wenig Vertrauen in die westlichen Medien, und noch weniger in westliche Impfstoffe.
Hört man sich auf der Strasse um, hat das impfen nicht vile Rückhalt in der Bevölkerung:
"Impfen? Warum? [Das ist] ein Geschäft, die Regierung macht Geld damit."
"Es ist beängstigend. Frage: Und das Virus? Das ist doch nichts, uns geht es gut."
"Welche Impfung? Daran glauben doch nur Idioten."
Vor allem Astra Zeneca bleibt liegen, nur wenige trauen der britisch-schwedischen Entwicklung. Pfizer Biontech und Moderna werden akzeptiert, aber am liebsten hàtte man den russischen Impfstoff Sputnik V - auch wenn der in der EU noch gar nicht zugelassen ist.
Alicija Scerbaite ist Stadtverordnete, sie meint, die Leute würden nur auf russiche und belarussische Medien hören - erst gab es keine Pandemie, und jetzt ist nur der russische Impfstoff der einzig Wahre.
Der Ort, etwa 50 Kilometer südöstlich von der litauischen Hauptstadt Vilnius, hat die niedrigste Impfrate des Landes, nur 3,9 Prozent sind bisher geimpft, ein Drittel des Landesdurchschnitts. AstraZeneca liegt auf Halde, von 800 Dosen wurde nicht eine verimpft.
Dann allerdings setzte auch Litauen die Verwendung des Impfstoffs bis zum Urteil der Europäischen Arzneimittelagentur über mögliche Nebenwirkugen aus.
Und auch, wenn die Behörde AstraZeneca für unbedenklich erklärt hat - die Meinung der russischen Minderheit in Litauen über westliche Impfstoffe dürfte das kaum ändern.