Zimmer als Kinosäle: Pariser Hotels entdecken Nachbarschaftsgäste

Ein Zimmer des Hotel Paradiso in Paris mit der dominierenden Leinwand
Ein Zimmer des Hotel Paradiso in Paris mit der dominierenden Leinwand Copyright screengrab AFP
Von Euronews mit AFP
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Urlauber aus dem Ausland bleiben aufgrund von Corona-Reisebeschränkungen ebenso weg wie Geschäftsreisende. Deshalb stecken viele Pariser Hotels im Überlebenskampf, der manchmal kreativ geführt wird.

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**Zimmerservice ist in Pariser Luxushotels immer seltener gefragt. Die klassische Champagner-Klientel macht sich in der Pandemie rar. **

Spendierfreudige Auslandsurlauber bleiben ebenso weg wie Spesenritter. Jetzt setzen hochklassige Häuser der Hauptstadt auf die Verführung einheimischer Gäste.

Patrick Arnoult ist Direktor des Pullman Tour Eiffel Hotels, dass in vielen Zimmern freien Blick auf den gleichnamigen Turm bietet: "Heute gibt es praktisch keine internationalen Kunden mehr, also konzentrieren wir uns wirklich auf die lokale, Pariser Kundschaft - Paris und die Ile-de-France - um zu versuchen, diese neue Kundschaft zu erobern. Vorher hatten wir sie gar nicht oder nur zu einem geringen Prozentsatz. Heute sieht es anders aus, da stellen sie etwa 15 Prozent unserer Gäste."

Zimmer als Kino-Suite

Aber es muss ja nicht immer der Blick auf den Eiffelturm sein, der in Paris zieht. Kinos sind in Frankreich dauerhaft geschlossen, da springt das Hotel Paradiso nur zu gern in die Bresche. Diejenigen, die es sich leisten können, buchen einen der 36 Vorführräume, in denen die Leinwand größer ist als die Nebensache Bett. Zur Wahl steht die hauseigene Videothek mit 2.500 Titeln, aber auch acht internationale Streaming-Dienste.

Auf die Idee kam Nathanaël Karmitz, Ko-Geschäftsführer der MK2-Gruppe: "Die Hotellerie leidet, das Kino leidet, also haben wir uns entschlossen, die beiden am meisten leidenden Sektoren zu nehmen, um sie zusammenzuführen und ein Angebot auf den Markt zu bringen, das völlig neu ist, egal ob auf der Kino- oder auf der Hotelseite, um ein hybrides Erlebnis zu schaffen."

Und wem` s vor der Drei-Meter-Leinwand zu eng wird, dem bleibt die Flucht auf die Dachterrasse. Natürlich mit Open-Air-Kino - und Blick über das zwölfte Pariser Arrondissement.

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