Anschläge von Brüssel: Überlebende kämpfen mit den Erinnerungen

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Fünf Jahre nach den Terroranschlägen von Brüssel sind die Erinnerungen für einige der Überlebenden immer noch präsent.

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Brüssel, 22. März 2016. Morgens um 8 Uhr erschüttern zwei Explosionen den überfüllten Abflugterminal am Flughafen Zaventem. Mindestens elf Menschen werden getötet, etwa 100 weitere verletzt.

Fünf Jahre danach sind die Erinnerungen für einige der Überlebenden immer noch sehr präsent. Laurens erlitt Verbrennungen im Gesicht. Schrapnell traf ihn in Bauch und Beine.

"Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern", sagt er. "Ich habe schreckliche Dinge gesehen und gehört."

Sébastien war Profi-Basketballer. Vier Monate verbrachte er im Krankenhaus. Insgesamt 13 Mal musste er operiert werden. Seine Reha läuft immer noch. Er sei jedoch gestärkt aus diesem Tag hervorgegangen, meint Sebastien: "Natürlich gibt es Tage, die nicht einfach sind. Es ist nicht gerade das Schönste, mein Bein nicht mehr zu spüren. Nicht mehr Dinge tun zu können, die früher ganz selbstverständlich waren. Doch auf der anderen Seite glaube ich, dass die größten Strapazen auch die schönsten Lektionen im Leben sind."

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Ex-Profi-Basketballer Sébastien Bellin überlebte den AnschlagAFP

Eine Stunde später. Eine weitere Explosion, diesmal in der Metrostation Maalbeek, im Europaviertel, nicht weit entfernt vom Gebäude der EU-Kommission.

Charlotte Dixon-Sutcliffe verlor dabei ihren Mann. Heute ist sie Vorsitzende von Survivors Against Terror, einer Organisation, die sich um die Unterstützung von Opfern von Gräueltaten kümmert.

Obwohl wir alle Opfer von verschiedenen Anschlägen sind, so sind unsere Erfahrungen doch sehr ähnlich. Wir haben unsere eigenen Geschichten, doch bei allen ist dieses Gefühl, allein gelassen worden zu sein - von einem Staat, der sich nicht so um uns kümmert, wie er es versprochen hat.
Charlotte Dixon-Sutcliffe
Vorsitzende "Survivors Against Terror"

Dieser Montagmorgen im März 2016, er war ein Tag, der viele Leben für immer veränderte. Insgesamt kamen bei den Anschlägen 32 Menschen ums Leben, mehr als 300 wurden verletzt.

Mit Schweigeminuten hat Belgien heute an die Opfer von Brüssel erinnert. An den Orten der beiden Anschläge versammelten sich zahlreiche Menschen zum Gedenken, darunter auch König Philippe und Königin Mathilde. Der damalige Premierminister und heutige EU-Ratschef Charles Michel schrieb auf Twitter, Europa sei vor fünf Jahren mitten ins Herz getroffen worden.

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