Merkel entschuldigt sich nach Rücknahme der Osterruhe-Regelung

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Nach massiver Kritik an den Oster-Beschlüssen der Bund-Länder-Runde hat Angela Merkel auf einem eilig einberufenen Corona-Gipfel die erweiterten Osterruhetage zurückgenommen. In einer Stellungnahme entschuldigte sie sich bei den Bürgern.

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Nach massiver Kritik an den Oster-Beschlüssen der Bund-Länder-Runde hat Angela Merkel auf einem eilig einberufenen Corona-Gipfel die erweiterten Osterruhetage zurückgenommen.

Die jüngsten Beschlüsse zur Corona-Politik hatten viel Kritik ausgelöst. Der Lockdown sollte bis Mitte April verlängert werden, mit einer deutlichen Verschärfung über Ostern und einer einmalig erweiterten fünf-tägigen Ruhezeit. Gründonnerstag und Karsamstag sollten einmalig zu Ruhetagen erklärt werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich am Mittwochvormittag kurzfristig erneut mit den Ministerpräsident:innen beraten. Dabei ging es vor allem um den Umgang mit der anhaltenden Kritik.

Unmut hatte sich vor allem daran entzündet, dass nach den stundenlangen Corona-Beratungen in der Nacht zum Dienstag die Umsetzung zentraler Beschlüsse noch offen war.

Wenig Raum für Lockerungen in Europa

Die Hoffnung auf eine Lockerung der Pandemie-Beschränkungen in den Niederlanden hat sich zerschlagen. Der Lockdown im Land wird um weitere drei Wochen verlängert - wegen eines alarmierenden Anstiegs von Infektionen. Die Ausgangssperre wurde um eine Stunde auf 22 Uhr verschoben. Bar und Restaurant bleiben aber natürlich geschlossen - so wie seit Mitte Oktober schon.

Der niederländischer Ministerpräsident Mark Rutte schwor die Bevölkerung noch mal auf ein Durchhalten ein: "Ich möchte noch einmal dazu aufrufen, sich an die Grundregeln zu halten. Das haben wir schon einmal getan. Wir haben es geschafft, die dritte Welle ein wenig vor uns herzuschieben, und wir können das wieder tun. Ich bin überzeugt, dass unser eigenes Verhalten immer noch der schnellste Weg zur Lockerung der Maßnahmen ist."

Auch Norwegen legt seine Pläne für eine schrittweise Aufhebung der Beschränkungen erst mal auf Eis. Im Gegenteil, es gibt neue Maßnahmen. Unter anderem ist der öffentliche Ausschank von Alkohol bis auf Weitereres nicht erlaubt. Ein Anstieg der Krankenhausaufenthalte wegen ansteckenderer Virusvarianten lässt momentan keine Lockerungen zu.

Großbritannien gedenkt mehr als 125.000 Corona-Toten

Großbritannien gedachte am Jahrestag des ersten Lockdownbeginns vor einem Jahr den mehr als 125.000 Corona-Toten im Land. Die Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes NHS, die Angestellten im Bahnhof Paddington, in London - sie alle halten Schweigeminuten ab. Auch das britische Unterhaus hielt inne. Premierminister Boris Johnson sagte, das Vereinigte Königreich habe ein langes und schwieriges Jahr hinter sich.

Boris Johnson: "Es war ein Epos des Durchhaltens und der Entbehrungen - von abgesagten Kindergeburtstagen, verschobenen Hochzeiten und Familientreffen aller Art, die aus dem Terminkalender gestrichen wurden. Und das Schlimmste ist, dass wir in dieser Zeit so viele Verluste erlitten haben."

Spanien und Griechenland wollen so schnell wie möglich Touristen empfangen

Johnson's Regierung will Geldstrafen von 5.000 Pfund für diejenigen einführen, die jetzt ohne guten Grund ins Ausland reisen.

Während tausende Deutsche und Franzosen über Ostern nach Mallorca fahren, verschärfen die Briten ihre "Stay at home-Regel" und machen sie ab der kommenden Woche sogar zu einem Gesetz. Wer ab Monatg Auslandsreisen zu privaten Zwecken machen, muss die Strafe vom umgerechte 5.800 Euro zahlen.

Ab Mitte Mai sollen für die ersten Urlauber Auslandsreisen wieder erlaubt sein. Bis zu dem Zeitpunkt wird ein Großteil der Briten geimpft sein.

Griechenland und Spanien wollen mit Blick auf die Urlaubssaison ihre Beschränkungen für Flüge aus Großbritannien so schnell wie möglich lockern. Griechenland beginnt im nächsten Monat mit der Annahme von Testflügen, Spanien bereits ab der kommenden Woche.

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